Ägypterin muss wegen aufreizenden Kleides vor Gericht
KAIRO (AFP) - In Ägypten muss sich die Schauspielerin Rania Jussef wegen eines halbdurchsichtigen Kleides im Januar vor Gericht verantworten. Die Schauspielerin war am Donnerstag beim Internationalen Filmfestival in Kairo mit einem eng anliegenden schwarzen Spitzenkleid über den roten Teppich gelaufen, durch das ihre Beine zu sehen waren.
Zwei Anwälte zeigten Jussef wegen „Anstiftung zu Ausschweifungen“ein. Nach Justizangaben drohen ihr im Falle einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft. Der Anwalt Samir Sabri, der schon mehrere Prominente vor Gericht gebracht hat, sagte, Jussef habe mit ihrem Kleid gegen gesellschaftliche Werte und Traditionen verstoßen. Auch die Schauspielergewerkschaft meldete sich mit Kritik zu Wort, allerdings ohne Jussef namentlich zu nennen. Jussef entschuldigte sich auf Twitter.
Anfang des Jahres war die ägyptische Sängerin Leila Amer wegen eines aufreizenden Musikvideos der „Anstiftung zu Ausschweifungen“schuldig gesprochen und zu zwei Jahren Haft verurteilt worden.