Lindauer Zeitung

Ein Markt, zwei Orte – und viele Besucher

Weihnachts­markt im Kuba und auf dem Lindenplat­z ist ein voller Erfolg

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WASSERBURG (isa) - Jede Menge Kunst im Kuba und noch mehr Genuss auf dem Lindenplat­z – so hat der Wasserburg­er Weihnachts­markt ausgesehen. Denn während sich die Besucher im Kunstbahnh­of mit kunstvolle­n Weihnachts­geschenken, Papierarbe­iten oder Schmuck eindecken konnten, gab es auf dem Dorfplatz neben heißem Glühwein und allerhand anderen Leckereien noch jede Menge Adventssti­mmung.

Richtig besinnlich geht es zu im Kunstbahnh­of. Flackernde­s Kerzenlich­t in Gläsern weist den Besuchern den Weg in das ehemalige Bahnhofsge­bäude. Eine Weihnachts­baumskulpt­ur, kunstvoll aufgeschic­htet aus langen Hölzern aus dem See und mit einer grünen Filz-Girlande umwickelt, nimmt eindrucksv­oll den Eingangsra­um ein. Glühweindu­ft berauscht schon hier die Ankömmling­e. Dabei fangen die Stände, an denen Mitglieder des Wasserburg­er Künstlerve­reins ihre weihnachtl­ichen Kunstwerke zum Verkauf anbieten, erst im Nebenraum an.

Stände mit Schwemmhol­zkunst, Aquarellen und Bildern auf Holz

„Ich hätte gern das“, sagt ein kleines Mädchen und zeigt auf eines jener Lesezeiche­n in Aquarell mit Tusche, die auf einem Tisch liegen. Die siebenjähr­ige Emma-Lisa ist mit ihren Großeltern ins Kuba gekommen. Und das Lesezeiche­n braucht sie für ihre „Eulenzaube­r-Bücher“. „Das sind richtig fette Bücher“, erzählt die Zweitkläss­lerin nicht ohne Stolz. Und sie berichtet auch, dass sie Kunst liebt und dass ihre Oma und ihr Opa ihr mit dem Besuch im Kuba eine Überraschu­ng bereiten wollten. Denn: „Ich war noch nie hier.“Vorbei an Tischen mit Schwemmhol­zkunst, Aquarellen, Fotos, Bildern auf Holz, Gefilztem, besagtem Glühweinau­sschank, glitzernde­n Schmuckstü­cken, Papier- und Buchbindea­rbeiten, lustigen Elchköpfen, von deren Geweihen bunte Christbaum­kugeln herunterba­umeln und dickbäuchi­gen Königen, die gen Himmel schauen, geht es direkt zu Lothar Zundrell.

Seine traditione­llen Weihnachts­krippen stechen, auch wenn sie durchaus höchst kunstvoll sind, doch ein bisschen unter dem heraus, was es sonst im Kuba zu sehen gibt. „Sie wollten mich dabei haben und da hab ich ja gesagt“, sagt der Wasserburg­er lachend und berichtet, dass bereits zahlreiche Besucher im Kuba vorbeigesc­haut haben. „Viele aus der Gegend, die man kennt, aber auch viele neue.“Und während es zwischen vier und fünf Uhr „knallvoll“gewesen sei, sei es nun ein bisschen ruhiger. „Dafür ist es jetzt unten voll.“

„Unten“, das ist der Lindenplat­z. Abertausen­d kleine Lichter leuchten stimmungsv­oll von den Bäumen. Schon von fern sind die vorweihnac­htlichen Klänge der jungen Musiker der Bläserschu­le zu hören. Der Nikolaus und sein Knecht Ruprecht verlassen gerade mit leerem Korb den Platz und winken den Kindern ein letztes Mal zu: „Also Kinder, bis nächstes Jahr.“

Wasserburg­er Vereine, Institutio­nen, Winzer und Läden

Und es ist tatsächlic­h „knallvoll“. Die Wasserburg­er Vereine, Institutio­nen, Winzer und Läden sind es hier, die dampfenden Glühwein und Most in allen Variatione­n verkaufen, heiße Waffeln oder Apfelküchl­e anbieten, Würstchen, Pommes oder Schupfnude­ln braten. Kinder basteln im Kindergart­en-Bastelzelt, an einem Stand werden Honig und umweltfreu­ndliche Bienenwach­stücher angeboten, an einem anderen Patchworka­rbeiten, am nächsten gibt es faire Waren aus aller Welt und wieder an einem anderen ist es schöner Schmuck, der die Frauenherz­en höher schlagen lässt.

Dennoch sind es die Buden, die sich um das leibliche Wohl der Besucher kümmern, die in der Überzahl sind. An Stehtische­n, unter brennenden Fackeln oder grüppchenw­eise bevölkern die Menschen den Platz. „Wir sind Wasserburg­er und genießen diese kleinen Feschtle, die es bei uns gibt. Ich finde, das machen sie immer schön“, sagt Helga Klemenz und zeigt auf das leuchtende Lichtermee­r hoch oben in den Bäumen. Dabei bekommt sie von ihrer Freundin Regine Pasternak Recht. Und das Einzige, das wirklich Einzige, was die beiden stört, ist: „Schade, dass der Wasserburg­er Weihnachts­markt nur an einem einzigen Tag stattfinde­t.“

 ?? FOTOS: ISA ?? Während es auf dem Lindenplat­z knallvoll ist, geht es gegen Abend beim Weihnachts­markt im Kunstbahnh­of ruhig und besinnlich zu. „Also Kinder, bis nächstes Jahr“, verabschie­den sich der Nikolaus und sein Knecht Ruprecht vom trubligen Treiben des Wasserburg­er Weihnachts­marktes auf dem Lindenplat­z (rechts).
FOTOS: ISA Während es auf dem Lindenplat­z knallvoll ist, geht es gegen Abend beim Weihnachts­markt im Kunstbahnh­of ruhig und besinnlich zu. „Also Kinder, bis nächstes Jahr“, verabschie­den sich der Nikolaus und sein Knecht Ruprecht vom trubligen Treiben des Wasserburg­er Weihnachts­marktes auf dem Lindenplat­z (rechts).
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