„Werther“feiert Donnerstag Premiere
Goethes Briefroman in der Fassung von Nicolas Stemann in Bregenz
BREGENZ (lz) - „Werther“, Johann Wolfgang von Goethes Briefroman in der Fassung von Nicolas Stemann, feiert am Vorarlberger Landestheater am Donnerstag, 6. Dezember, Premiere. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Box – weitere Termine gibt es am Samstag, 8. Dezember, Samstag, 15. Dezember, Donnerstag, 20. Dezember, Donnerstag, 10. Januar, sowie Donnerstag, 31. Januar, jeweils um 19.30 Uhr.
„Werther“am Vorarlberger Landestheater thematisiert laut Vorschau die unbedingte Liebe. Eigentlich wollte Werther sich auf dem Land von einer unglücklichen Liebe erholen, den Frühling und die Literatur genießen – er malt, schreibt Briefe. Dann begegnet er auf einem Tanzabend Lotte und verliebt sich in sie. Doch Lotte ist mit Albert verlobt, einem angepassten Beamten, den Werther durchaus sympathisch findet. Werther entwickelt heftige Gefühle für Lotte. Aus dieser spannungsgeladenen Dreier-Konstellation flieht er an den Hof eines Grafen. Aber bald schon zieht es ihn zurück in die Nähe von Lotte, die inzwischen allerdings mit Albert verheiratet ist. Stürmisch, leidenschaftlich und grenzenlos verliebt, drängt sich Werther erneut in Lottes Leben. Er kann nicht akzeptieren, dass seine Gefühle nicht erwidert werden, wie er es sich wünscht, und empfindet seine Situation bald als ausweglos.
Werthers Sprache, in Tagebucheintragung und Briefen, wird von impulsiven Ausrufen, Wendungen und eingeschobenen Phrasen unterbrochen. Zu seiner Sprache der Leidenschaft gehören ebenfalls Wort-Variationen und Steigerungen, die der Verzweiflung über den Verlust von Lotte Ausdruck verleihen. Oder sein Unverständnis untermalen, dass seine Mitmenschen seine gesteigerten Gefühle und Empfindungen nicht teilen.
Regisseurin Milena Fischer-Hartmann inszeniert Werther – in der Titelrolle Ensemblemitglied Tobias Krüger – als einen Grenzgänger, den das Publikum in seinem Gefühlsüberschwang begleitet. Sie zeichnet ihn laut Vorschau facettenreich: Neben dem unglücklichen Liebesschwärmer wird ein wacher Geist sichtbar, der Natur faszinierend beschreibt, vorherrschende Ständenormen und Arbeitsauffassungen in Frage stellt.
Die großen Gefühle Werthers, sein Schmerz, wenn Lotte ihm unersetzbar scheint und wie ihn seine Leidenschaft in Ausweglosigkeit führt, werden in diesem „Werther“auch befragt. Zu sehen ist dieses dynamische Solostück nach dem Briefroman von Johann Wolfgang von Goethe in der Box am Vorarlberger Landestheater.
Milena Fischer-Hartmann wurde 1982 in Bad Hersfeld geboren. Von 2013 bis 2016 war sie als Regie-Assistentin am Schauspiel Hannover engagiert und dort verantwortlich für die Reihe Montagsbar. Seit 2016 ist Milena Fischer-Hartmann als freie Regisseurin tätig, unter anderem am Schauspiel Hannover, am Schlosstheater Celle und am Theater an der Glocksee in Hannover. Die Produktion „Werther“ist ihre erste Arbeit am Vorarlberger Landestheater.
Kostüm und Bühnenbild entwirft Birgit Klötzer. 1983 in Franken geboren, studierte sie an der Fachhochschule Hannover. Seit 2013 entwirft Birgit Klötzer eigene Kostüm- und Bühnenbilder.