Mehr Geld für Schuldnerund Insolvenzberatung
Beide Beratungszweige werden in 2019 zusammengeführt
AUGSBURG (epd) - Vertreter der Schuldner- und Insolvenzberatung in Bayern haben die bevorstehende Zusammenlegung der beiden Beratungszweige in der Hand der Kommunen begrüßt. Dies sei „eine positive Mitteilung“, sagte die Sprecherin der bayerischen Schuldnerberatungsstellen, Regina Hinterleuthner, laut Mitteilung der Caritas am Montag in Augsburg. Die Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung in Bayern hielt dort ihre Jahrestagung ab.
Ab dem 1. Januar 2019 tritt in Bayern ein Gesetz in Kraft, das Schuldnerund Insolvenzberatung zusammenführt. Bislang waren die Kommunen für die Schuldnerberatung zuständig, der Freistaat für die Insolvenzberatung. Künftig übernehmen die Kommunen beide Aufgaben. Sie setzen dafür auch die Wohlfahrtsverbände als Träger ein. Die „Zweigleisigkeit“habe damit ein Ende, betonte Regina Hinterleuthner, die auch die Schuldnerberatung der Augsburger Caritas leitet.
Gleichzeitig steuere der Freistaat Bayern im kommenden Jahr rund acht Millionen Euro zur Schuldnerund Insolvenzberatung bei, heißt es in der Mitteilung. Das sei mehr als doppelt so viel wie bisher. Mit dem zusätzlichen Geld könne die Beratung ausgebaut werden. „Kleinere Beratungsstellen können mit mehr Personal ausgestattet werden“, sagte Klaus Hofmeister von der Schuldnerberatung München. Die Wartezeiten würden verkürzt. Auch eine Verbesserung der psychosozialen Beratung der Schuldner sei nun möglich.
In den vergangenen Jahren waren die Anfragen bei den Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Bayern ständig gestiegen. Gründe seien unter anderem hohe Mieten, Altersarmut und eine Werbung für Konsumgüter, bei der Menschen „oft gnadenlos über den Tisch gezogen werden“, berichteten die Berater.