Macron nach Krawallen unter Druck
PARIS (dpa) - Nach den schweren Krawallen in Paris und Massenprotesten der „Gelben Westen“in ganz Frankreich steht Staatschef Emmanuel Macron vor einer großen Herausforderung. Der konservative Oppositionspolitiker Laurent Wauquiez verlangte, die im Januar geplanten Steuererhöhungen zu streichen. „Eine Geste der Beruhigung ist sofort nötig“, sagte der Parteichef der bürgerlichen Republikaner im Nachrichtensender BFMTV.
Premierminister Édouard Philippe suchte einen Ausweg aus der Krise und traf in Paris neben Wauquiez auch andere Toppolitiker. Wauquiez brachte ein Referendum ins Spiel, um die Franzosen entscheiden zu lassen. Philippe plant nach Medienberichten rasch neue Entscheidungen, um die aufgeheizte Lage zu beruhigen. Er will sich am Mittwoch der Nationalversammlung stellen, dem Unterhaus des Parlaments. Das Kollektiv „Freie gelbe Westen“, das zum Dialog aufgerufen hatte, werde am Dienstag aber nicht zu Philippe kommen, hieß es. Mitglieder seien bedroht worden. Macron verschob unterdessen seinen für Mittwoch und Donnerstag geplanten Besuch in Belgrad.