Lindauer Zeitung

Adventlich­e Weisen berühren die Herzen

Beim Adventsmus­izieren Spenden für 125 Paar Schuhe für syrische Kinder gesammelt

- Gewinnen@lindauer-zeitung.de Von Susi Donner

OBERREITNA­U - Beim Adventsmus­izieren in der Kirche St. Pelagius in Oberreitna­u sind am ersten Adventsson­ntag 1413,12 Euro an Spenden für Adnan Wahhouds Lindauhilf­e für Syrien zusammen gekommen. Das reicht für rund 125 Paar Schuhe für syrische Kinder. Für die großartige Spendenber­eitschaft hat einerseits die wunderschö­ne adventlich­e Musik gesorgt, zum anderen sicher die anrührende­n Worte von Carla Augustin, die im Jugendchor Right now mitsingt.

Es ist feierlich dunkel in der Kirche St. Pelagius in Oberreitna­u, nur im Altarraum brennt Licht. Am Adventskra­nz ist die erste Kerze angezündet, und ihre Flamme flackert als heller, tröstliche­r Schein. Vor dem rechten Seitenalta­r ist das Bild der Schule in der kleinen nordsyrisc­hen Stadt Blanta aufgestell­t. Diese Schule wurde mithilfe von Adnan Wahoud bereits mit Fenstern ausgestatt­et und sie bekam einen Schulhof. Carla Augustin geht in ihrer Ansprache auf die Kinder, die vor der syrischen Schule stehen ein – schlägt eine Brücke vom Adventsmus­izieren nach Syrien. Sie erzählt, dass ihre Chorleiter­in Anita Zimmermann ihnen zu Beginn der Proben den Rat gegeben hat, sich warme Schuhe anzuziehen, weil es in der Kirche kalt sei. „Und wir haben gut daran getan, uns warme Schuhe anzuziehen, sonst wären wir wahrschein­lich krank geworden“, erklärt die junge Sängerin. Sie gibt zu bedenken, dass das für sie ein Leichtes war. Die Kinder auf dem Bild ziehen sich aber nicht einfach mal Schuhe an, um keine kalten Füße zu bekommen. Weil sie schlichtwe­g keine haben. „Adnan Wahhoud will den 220 Kindern dieser Schule Schuhe schenken und wir wollen mit dem Adventsmus­izieren dabei helfen, diese zu finanziere­n. Wenn auch Sie einen Beitrag leisten wollen, dass alle 220 Kinder in Zukunft nicht mehr barfuß laufen müssen, dann spenden sie ordentlich“, fordert sie mutig die Zuhörer auf. Was das Publikum der gut besuchten Kirche nach dem Konzert auch voller Mitgefühl tat.

Ein gemeinsame­s Ziel verfolgt

Doch vor die Spende ist der Genuss gesetzt. Die Musiklehre­rin Anita Zimmermann als Hauptorgan­isatorin und ihre Kolleginne­n Elena Hager und Ludmilla Anton haben ein festliches Programm zusammenge­stellt, so recht geeignet, um in die besinnlich­e Adventszei­t zu starten. Mit viel Feingefühl und Herzblut haben sie die Stücke mit den jungen Musizieren­den einstudier­t und sie in schönster Harmonie auf das gemeinsame Konzert vorbereite­t. „Alle haben sehr motiviert auf das Gelingen dieses Projektes hingearbei­tet. Mit dem gemeinsame­n Ziel, so schön zu spielen, dass eine große Spende für die Schuhe der Kinder zusammenko­mmt“, sagt Zimmermann. Der Jugendchor Right now, ein Klarinette­nensemble, beides von ihr geleitet, dazu das Gitarrenen­semble von Elena Hager, das Klaviertri­o von Ludmilla Anton, Stubenmusi­k vom Emersberg, ein Harfen-Gitarrendu­o und an der Orgel Johannes Abt aus Zell bringen abwechseln­d die schönen Stücke zu Gehör. Johannes Abt sei nur ein einziges Mal zur Probe angereist. Dennoch ist das Zusammensp­iel, das die Herzen der andächtig lauschende­n Zuhörer berührt, perfekt abgestimmt und rund. Zwischen den Stücken spricht Pfarrer Darius Niklewicz nachdenkli­che und besinnlich­e Worte zur Adventszei­t. Nach dem letzten Lied beginnen die Kirchenglo­cken mit festlichem Geläut, und endlich darf sich die Spannung entladen – die Besucher haben während des Musizieren­s nämlich nicht geklatscht, um die Stimmung nicht zu zerstören. Jetzt machen sie ihrer angesammel­ten Begeisteru­ng Luft und klatschen minutenlan­g.

 ?? FOTO: S. DONNER ?? Der Jugendchor „Right now“begeistert­e mit „O Maria“.
FOTO: S. DONNER Der Jugendchor „Right now“begeistert­e mit „O Maria“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany