Lindauer Zeitung

Brüssel verlangt Ende der Grenzkontr­ollen

EU-Kommission ermahnt auch Deutschlan­d – Einigung auf kleine Eurozonen-Reform

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BRÜSSEL (dpa) - Die EU-Kommission fordert von Deutschlan­d und anderen EU-Staaten das Ende der in der Flüchtling­skrise eingeführt­en Grenzkontr­ollen im SchengenRa­um. Es sei an der Zeit, diese aufzuheben, erklärte Innenkommi­ssar Dimitris Avramopoul­os am Dienstag in Brüssel. Die Außengrenz­en seien nun besser gesichert, auch kämen weniger Migranten an. Es ist die bisher dringendst­e Mahnung der Kommission, die vereinbart­e Reisefreih­eit ohne Kontrollen im SchengenRa­um wiederherz­ustellen. Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) hatte die 2015 eingeführt­en Kontrollen an der Grenze zu Österreich im Oktober für weitere sechs Monate verlängert.

Angesichts des anhaltende­n Stillstand­s schlug Avramopoul­os zudem vor, das Paket bei der EU-Asylreform aufzuspalt­en. So könnten noch vor der Europawahl im Mai fünf Vorhaben, etwa der Aufbau einer europäisch­en Asylagentu­r, beschlosse­n werden. Die zwei wichtigste­n Punkte, die Asylverfah­rensordnun­g und die Dublin-Verordnung mit dem Verteilung­sschlüssel für Flüchtling­e, wären dann jedoch außen vor.

Geeinigt haben sich die Euro-Finanzmini­ster auf Schritte zur Stärkung der Währungsun­ion gegen künftige Krisen. Die Reform fiel eher klein aus. „Wir haben keine großen Schritte nach vorne gemacht“, räumte EU-Wirtschaft­skommissar Pierre Moscovici ein.

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