Lindauer Zeitung

Antisemiti­smus – Spaenle für mehr Sensibilis­ierung

-

MÜNCHEN (lby) - Bayerns Antisemiti­smusbeauft­ragter Ludwig Spaenle (CSU) möchte auf möglichst niedriger Ebene für jede Form von Judenfeind­lichkeit sensibilis­ieren, etwa an Polizeisch­ulen, in den Gewerkscha­ften und den Sportverei­nen. „Wenn wir es schaffen, dass ein öffentlich­er Diskurs entsteht, dann ist das Bewusstsei­n, in dem Antisemiti­smus stattfinde­t, ein anderes“, sagte er am Dienstag in München.

Deshalb fordert er die Staatsregi­erung dazu auf, die Definition für Antisemiti­smus der Internatio­nal Holocaust Remembranc­e Alliance (IHRA) offiziell anzunehmen. Laut der IHRA ist Antisemiti­smus „eine bestimmte Wahrnehmun­g von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann“. Als IHRA-Mitglied hat Deutschlan­d diese Definition mit verabschie­det. Spaenle wünscht sich, dass auch „relevante gesellscha­ftliche Gruppen“wie Parteien, Kommunen, Vereine und Verbände sich die IHRADefini­tion zu eigen machen.

Wegen steigender judenfeind­licher Straftaten hält Spaenle eine stärkere Sensibilis­ierung für Antisemiti­smus für notwendig: Im ersten Halbjahr 2018 registrier­te die Polizei in Bayern 43 solcher Delikte, deutschlan­dweit waren es 401 und damit zehn Prozent mehr als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres.

Newspapers in German

Newspapers from Germany