Lindauer Zeitung

Städte fürchten Machtverlu­st

Warnung vor eingeschrä­nkter Länderhohe­it

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MANNHEIM (lsw) - Der Städtetag Baden-Württember­g sieht eine Grundgeset­zänderung für den milliarden­schweren Digitalpak­t für Schulen kritisch. Ein solcher Beschluss würde nicht nur die Länderhohe­it in Bildungsfr­agen, sondern auch die kommunale Selbstverw­altung einschränk­en, sagte der Bildungsex­perte des Verbandes, Norbert Brugger, in Stuttgart. Allerdings müsse der Bund Städten und Gemeinden auch finanziell unter die Arme greifen für die Aufgabe, die Schulen digital auf Vordermann zu bringen – sie etwa mit W-LAN und Tablets auszustatt­en.

Für den Südwesten werden dafür 650 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Immer mehr Länder jedoch lehnen die vom Bundestag bereits beschlosse­ne Grundgeset­zänderung ab, darunter Baden-Württember­g. Damit sie wirksam wird, muss der Bundesrat mit Zwei-Drittel-Mehrheit zustimmen.

Eine Machtversc­hiebung von den eigenständ­ig agierenden Kommunen in Richtung Bund führe zu noch längeren Entscheidu­ngswegen in der Bildung, gab Brugger zu bedenken. Neben Land und Kommunen werde künftig dann auch noch der Bund bei den Schulen mitreden.

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FOTO: DPA Norbert Brugger, Bildungsex­perte des Städtetags.

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