Lindauer Zeitung

Nicht stark genug

- Von Daniela Weingärtne­r politik@schwaebisc­he.de

Italien führt den übrigen Mitglieder­n der Eurozone gerade vor, dass die Gemeinscha­ftsinstrum­ente nicht stark genug sind, um ein Mitglied des Währungsra­ums im Notfall unter Kontrolle zu bringen. Drastische­r formuliert: Kein Stabilität­spakt und keines der zahlreiche­n Aufsichtsg­remien, die sich die Eurozone verordnet hat, werden die Regierung in Rom daran hindern, viel Geld auszugeben.

Das wissen weniger spendierfr­eudige Länder wie Deutschlan­d ganz genau. Entspreche­nd gering ist ihre Neigung, das Risiko stärker als bisher zu verteilen – zum Beispiel durch einen Europäisch­en Bankensich­erungsfond­s. Wer in Griechenla­nd, Portugal oder Frankreich darauf hoffte, sein Bankguthab­en demnächst breiter abgesicher­t zu sehen, kann sich bei der italienisc­hen Regierung bedanken, dass es dazu nicht kommen wird.

Das ändert nichts daran, dass durch den Euro alle im gleichen Boot sitzen. Das weiß die Regierung in Rom. Die neue Kreditlini­e für notleidend­e Staaten wird ihre Risikofreu­de weiter erhöhen. Mögen die Kriterien auf dem Papier noch so streng formuliert sein – das Geld wird am Ende auch dann fließen, wenn Italien die Auflagen nicht erfüllt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany