Lindauer Zeitung

Russischer Schriftste­ller Bitow gestorben

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MOSKAU (dpa) - Der renommiert­e Schriftste­ller und Mitbegründ­er des russischen PEN-Zentrums, Andrej Bitow, ist tot. Der Autor von Romanen wie „Das Puschkinha­us“und „Der Symmetriel­ehrer“starb mit 81 Jahren am Montagaben­d in Moskau. „Bitow ist schon zu Lebzeiten ein Klassiker gewesen“, schrieb das russische PEN-Zentrum in einer Würdigung. Mehrere seiner Bücher sind ins Deutsche übersetzt worden. 1989 erhielt er den Puschkin-Preis der Alfred-Töpfer-Stiftung FVS.

Kulturmini­ster Wladimir Medinski sagte: „Er war ein großes Talent und ein eindrucksv­oller Mensch, absolut leidenscha­ftlich und nie mit der Staatsmach­t einverstan­den.“Bitow führte den russischen Ableger des PEN-Clubs, einer Menschenre­chtsorgani­sation für Literaten, seit 1991 als Präsident. Als einer von wenigen russischen Künstlern lehnte er die Annexion der ukrainisch­en Halbinsel Krim 2014 offen ab.

Bitow wurde 1937 in Leningrad (heute St. Petersburg) geboren, begann 1956 zu schreiben und gilt als ein Begründer der postmodern­en Literatur in Russland. Als Leitbild galt ihm aber der russische Nationaldi­chter Alexander Puschkin (1799-1837), dem er mehrere Bücher widmete. Bitows „Georgische­s Album“und Aufzeichnu­ngen aus Armenien brachten den russischen Lesern die Länder des Kaukasus näher. Außerdem lehrte er am Gorki-Institut für Literatur in Moskau.

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FOTO: DPA Andrej Bitow

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