Die Neuen
Die Juristin Viola Amherd und die ehemalige Konferenzdolmetscherin Karin Keller-Sutter (Fotos: dpa) werden neue Ministerinnen in der Schweiz. Sie wurden am Mittwoch mit großer Mehrheit der Abgeordneten aus beiden Parlamentskammern, dem National- und dem Ständerat, gewählt. Sie übernehmen ihre Ämter am 1. Januar. Welche Ressorts sie künftig betreuen, entscheidet der Bundesrat in den kommenden Wochen. Die Schweiz unterscheidet sich von anderen Staaten durch ihre Konkordanzregierung, den Bundesrat, in dem seit Jahrzehnten sieben Mitglieder sitzen. Sie teilen unter sich alle Ministerien auf. Die Minister werden unabhängig von der Legislaturperiode des Parlaments für jeweils vier Jahre gewählt. Sie vertreten die vier wählerstärksten Parteien.
Die 56-jährige Viola Amherd ist Anwältin und seit 13 Jahren Abgeordnete. Sie bezeichnet sich selbst als „überzeugt ledig“und gilt als stille Macherin. Sie gehört der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) in der Mitte des Parteienspektrums an. Anders als die wählerstärkste und EU-kritische rechte SVP setzt Amherd sich für das von der EU verlangte Rahmenabkommen über die bilateralen Beziehungen ein.
Die 54-jährige Karin KellerSutter ist verheiratet und seit 2011 im Parlament. Sie gilt als konservativ, nannte früher die einstige britische Premierministerin Margaret Thatcher als ihr Vorbild. Außerdem ist Keller-Sutter gegen Frauenquoten. Ihr Image lockert sie gern mit dem Hinweis auf, dass sie Punk-Musik liebt. Beim Thema Asyl setzt sie auf schnelle Verfahren. „Das führt zu schnelleren Wegweisungen, und es werden weniger falsche Hoffnungen geweckt. Man muss bestimmten Asylbewerbern von Anfang an reinen Wein einschenken“, meinte sie in einem Interview. (dpa)