Gnade, bitte!
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Na, haben Sie das Lied bereits im Ohr? Nein? Jetzt schon! Und wissen Sie was, Sie können mir dankbar sein, dass ich Sie endlich in die Spur bringe. Denn bis Heiligabend mag es zwar noch eine Weile hin sein, aber ein Hauch von Fröhlichkeit, Seligkeit und vor allem Gnade kann nie schaden. Gerade jetzt im Advent, der inzwischen in etwa so besinnlich ist wie ein Glühweinstand auf der Hafenweihnacht, kurz bevor die letzte Runde Glühmost, Feuerzangenbowle, Lumumba oder Glühwein mit Schuss ausgeschenkt wird.
Natürlich habe ich nichts gegen Glühwein und die nach ihm benannten Stände. Ganz im Gegenteil. Doch wünsche ich mir, dass nicht von Ostern bis Heiligabend aus allen Ecken Weihnachtslieder dudeln, plötzlich zum Jahresende hin ein Termin den nächsten jagt und diese unnötige und laute Hektik ausbricht.
Ein bisschen Ruhe täte uns allen gut. Das gilt auch für die Verkäuferin, die ob der vorweihnachtlichen Reizüberflutung völlig verwirrt war. Sie verabschiedete sich freundlich mit: „Ein schönes Wochenende.“Ein sehr frommer Wunsch – besonders am Mittwochmorgen.