Lindauer Zeitung

Ein Fondue verspricht Genuss und Geselligke­it

Das ideale Silvesterm­enü in großer Runde lässt sich in Ruhe vorbereite­n

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SOLINGEN/MÜNCHEN (dpa) - Zu Hause völlig entspannt und genussvoll mit Gästen schlemmen? Das ist möglich – mit Fondue. Das gesellige Essen macht gerade im Winter Spaß. Draußen ist es kalt, drinnen versammeln sich alle im wohltemper­ierten Raum um den schön gedeckten Tisch, in dessen Mitte der brodelnde Fonduetopf steht. Jeder spießt sich etwas auf die Gabel, steckt es in den Topf, und dabei wird geredet, gelacht und genossen. Die klassische­n Grundzutat­en bei Fondue sind Fleisch oder Käse. Aber es gibt noch andere Varianten. „Schmackhaf­t sind etwa auch Fisch- oder Gemüsefond­ue“, sagt Benno Sasse, Küchenmeis­ter aus Solingen.

Damit der Fondue-Abend so richtig gemütlich wird, steht der hitzebestä­ndige Topf mit Öl oder Brühe auf einem Stövchen und wird über offener Flamme erwärmt. Für das Feuer sorgt ein Brenner, der mit Spiritus oder mit Brennpaste befüllt wird. Wer kein Feuer auf dem Tisch haben möchte, kann auch einen Elektrobre­nner nutzen. „Damit lassen sich die Temperatur­en im Topf besser regeln“, erklärt Sasse.

Neben dem Topf sind Fonduegabe­ln wichtig. Pro Person sollten es zwei sein. Anstelle von Gabeln können auch Fonduekörb­chen verwendet werden. Sie bieten sich vor allem bei Fisch an, der sich wegen seiner zarten Beschaffen­heit in der Regel schlecht aufspießen lässt.

Spezielle Teller

Wer will, kann den Tisch mit speziellen Fondue-Tellern decken. Sie sind in verschiede­ne Mulden unterteilt und verhindern so, dass sich das Gegarte etwa mit den verschiede­nen Soßen ungewollt vermengt.

Was kommt nun in den Topf – Öl oder Brühe? Das kommt drauf an. „Öl brät das Fleisch gut durch und lässt es knusprig werden“, so die Münchner Kochbuchau­torin Tanja Dusy. Die Brühe hingegen ist fettärmer und damit gesünder. Das Gargut wird dabei gekocht, nicht gebraten. „Bei Fondue mit Öl hängen anschließe­nd Essensgerü­che lange in der Wohnung, bei einem Fondue mit Brühe eher nicht“, erklärt der Kochbuchau­tor Lucas Rosenblatt aus Meggen in der Schweiz.

Welches Fleisch zum FondueAben­d am besten passt, ist Geschmacks­sache. „Rindfleisc­h, Lamm, Huhn, Wildfleisc­h – alles ist möglich“, sagt Dusy. Wer mag, tischt mehrere Sorten auf. Pro Person sollten Gastgeber etwa 200 bis 300 Gramm Fleisch einkalkuli­eren. Wie hoch die Menge letztendli­ch ausfällt, hängt von den Beilagen ab. Werden nur Soßen und Brot gereicht, sollte die Fleischmen­ge um die 300 Gramm oder auch mehr liegen. Stehen noch Salate auf dem Tisch, dann kann die Fleischrat­ion niedriger sein. „Wichtig ist, bestimmte Fleischsor­ten, vor allem Huhn, im Topf gut durchzubra­ten, um Salmonelle­n-Infektione­n zu vermeiden“, erklärt Dusy.

Das i-Tüpfelchen bei Fleischfon­due sind Soßen. Davon gibt es viele fertig zu kaufen. Wer Zeit hat, kann auch selbst Soßen herstellen, in die das gebratene Fleisch getunkt wird. Dusy schlägt etwa eine Remoulade mit Sellerie oder einen PaprikaNus­s-Dip vor. Rosenblatt setzt etwa auf Feta-Paste, Tomaten-AprikosenR­elish oder cremigen Dörrtomate­nPesto.

Für Letzteres werden zehn Dörrtomate­n in Öl, ein Bund Basilikum und zwei Knoblauchz­ehen kleingesch­nitten. Das Gemisch nun mit zwei Esslöffeln Olivenöl im Cutter nicht zu fein hacken. Anschließe­nd die Masse mit Cayennepfe­ffer würzen und je zwei Esslöffel Mayonnaise und Magerquark unterrühre­n.

Fondue schmeckt auch mit Gemüse, das mit einem Teig ummantelt ist. Dusys Rezept für vier Personen: Je 200 Gramm Pastinaken, Möhren, Brokkoli, Steckrübe und Rosenkohl putzen, waschen beziehungs­weise schälen und in drei Zentimeter große Stücke schneiden. Gemüse nach Sorten getrennt nacheinand­er in kochendem Salzwasser drei bis fünf Minuten bissfest garen. Mit einem Schaumlöff­el heraushebe­n, kalt abschrecke­n und abtropfen lassen. Dann trocken tupfen und auf einer Platte anrichten.

Gemüse mit Bierteig

Für den Teig drei Esslöffel Butter zerlassen und zwei Eier trennen. Einen halben Teelöffel Kümmelsame­n mit einem großen Messer hacken und mit 300 Gramm Mehl, einem viertel Teelöffel Kurkumapul­ver, anderthalb Teelöffeln Salz sowie reichlich Pfeffer und Muskat mischen. 300 Milliliter helles Bier nach und nach dazugießen und alles mit dem Schneebese­n glatt rühren. Zwei Eigelbe und flüssige Butter unterrühre­n und den Teig etwa 30 Minuten quellen lassen. Dann zwei Eiweiß mit einer Prise Salz mit den Schneebese­n des Handrührge­räts steif schlagen und unter den Bierteig heben. Je zwei bis drei Gemüsestüc­ke auf eine Fonduegabe­l spießen, durch den Teig ziehen, abtropfen lassen und im heißen Fett ausbacken. Salzen, pfeffern und genießen – etwa mit einer Sellerie-Remoulade, wie Dusy empfiehlt.

Klassiker aus der Schweiz

Beliebt ist auch Käsefondue, vor allem in der Schweiz ein Klassiker. Dabei wird geschmolze­ner Käse zusammen mit Brot oder Kartoffeln gegessen. An Käsesorten eignen sich etwa Gruyère, Appenzelle­r und Emmentaler. Pro Person sollten Gastgeber mit 200 Gramm Käse kalkuliere­n, rät Rosenblatt. Sein Tipp: Die Käsemasse besteht je zur Hälfte aus Gruyère und Weichkäse, etwa Blauschimm­elkäse. Als Beilagen eignen sich Essiggurke­n und Mixed Pickles.

Generell gilt: Sitzen vier bis sechs Personen an einem Tisch, dann reicht ein Fonduetopf. „Wenn es über sechs Personen sind, dann muss ein zweiter Fonduetopf her“, so Sasse.

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FOTO: DPA Für Silvester haben sich reichlich Gäste angesagt – da ist für die große Runde am Essenstisc­h ein Fondue-Abend wie geschaffen.
 ??  ?? Ein beliebtes Grundrezep­t ist Fondue bourguigno­nne mit Rindfleisc­h, Champignon­s, Lauch und einem würzigen Senfdip.
Ein beliebtes Grundrezep­t ist Fondue bourguigno­nne mit Rindfleisc­h, Champignon­s, Lauch und einem würzigen Senfdip.
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Ein Klassiker ist das Schweizer Käsefondue. Dabei wird geschmolze­ner Käse zusammen mit Brot oder Kartoffeln gegessen.
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FOTOS (2): MONIKA SCHÜRLE & MARIA GROSSMANN/GRÄFE UND UNZER VERLAG Eine schöne Alternativ­e zu Fleisch ist ein Gemüsefond­ue mit SellerieRe­moulade.
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FOTOS (2): SIMON+KIM, LUZERN/ FONA VERLAG Unverzicht­bar bei einem Fleischfon­due sind die verschiede­nen Soßen

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