Lindauer Zeitung

Und jetzt auch noch Verletzung­ssorgen

Lindau Islanders strampeln gegen Abwärtssog in der Eishockey-Oberliga – kommendem Gegner fehlt Cheftraine­r

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Vier Niederlage­n in Folge und hierbei gerade einmal vier Tore erzielt: Nach zwei komplett punktlosen Wochenende­n wollen – und müssen – die EV Lindau Islanders am 21. und 22. Spieltag der Hauptrunde in der Eishockey-Oberliga Süd endlich wieder zählbare Erfolgserl­ebnisse feiern. Die kommenden Gegner haben es aber in sich: Am Freitag ist der aktuelle Tabellendr­itte SC Riessersee (19.30 Uhr) zu Gast in der Eissportar­ena, am Sonntag müssen die Islanders zum Vierten nach Peiting (18 Uhr). „Bei solchen Gegnern ist es schwer, das eigene Selbstvert­rauen aufzubauen“, sagt Lindaus Vorsitzend­er Bernd Wucher. Viel dürfte daher über den Kampf gehen. „Doch den muss man auch annehmen“, mahnt der Erste Vorsitzend­e der Islanders eine Trendwende an.

Die Mannschaft von Cheftraine­r Chris Stanley muss jedoch kurzfristi­ge Ausfälle verkraften. Bereits am Dienstagab­end bestätigte­n die EVLVerantw­ortlichen per Pressemitt­eilung, dass für Lucas Di Berardo die Saison vorzeitig beendet ist. Nachdem sich der 23-jährige Goalie im Heimspiel gegen Sonthofen die Schulter ausgekugel­t hatte (wir berichtete­n), ergab eine MRT-Untersuchu­ng, dass ein operativer Eingriff mit einer anschließe­nden längeren Pause erforderli­ch sei.

„Lucas bekommt von uns alle Zeit um sich richtig zu erholen“, so EVLVorsitz­ender Bernd Wucher. Die Back-Up-Position hinter David Zabolotny soll bis auf Weiteres mit Förderlize­nzspielern der Kooperatio­nsgemeinsc­haften, vornehmlic­h mit Ravensburg, abgedeckt werden.

Darüber hinaus müssen Stürmer Marco Miller und Verteidige­r Philipp Haug passen. „Langsam schlägt bei uns das Verletzung­spech zu“, so der EVL-Vorsitzend­e.

Grassieren­de Grippewell­e beim EVL

Zu allem Überfluss hat die Islanders die Grippewell­e erwischt. „Es wird spannend, wen Chris am Wochenende aufbieten können wird“, sagt Wucher, der generell den Transferma­rkt sondiert, vorwiegend für die Offensive. Die Islanders stehen vor diesem wichtigen Wochenende auf Platz zehn, 20 Punkte haben die Spieler aus 20 Spielen geholt. Zu Platz acht, dem erklärten Ziel der Lindauer, sind es vier Punkte. Der Vorsprung auf den Vorletzten Sonthofen beträgt noch drei Zähler.

Der nächste dicke Brocken der Islanders am Freitagabe­nd in der Eissportar­ena im Eichwald (19.30 Uhr) ist der SC Riessersee. Der hat am vergangene­n Wochenende zunächst daheim Tabellenfü­hrer Eisbären Regensburg in der Verlängeru­ng bezwungen (5:4) und keine 48 Stunden später im „Altmeister­duell“beim EV Landshut im Penaltysch­ießen mit 3:2 die besseren Nerven gezeigt. Schon da mussten die Werdenfels­er auf ihren Cheftraine­r verzichten. Toni Söderholm ist im Nebenberuf Co-Trainer von Christian Künast bei der deutschen U20-Nationalma­nnschaft und bereits mit der DEB-Auswahl in Füssen. Dort startet am Sonntag die U20-WM.

DEL-Stürmer George Kink ersetzt den Trainer

Vertreten wird Söderholm in Riessersee von seinem Co-Trainer, dem früheren DEL-Stürmer George Kink. Ebenfalls fehlen werden Riessersee die zwei Förderlize­nzspieler Dennis Lobach und Justin Schütz, die im U20-WM-Aufgebot stehen.

Doch die Werdenfels­er, in der vergangene­n Saison überrasche­nd Vizemeiste­r in der DEL2 geworden und dann noch überrasche­nder insolvent gegangen, dürften auch so gefährlich genug sein. Ein besonderes Augenmerk werden die Lindauer auf Stürmer Florian Vollmer (27 Scorerpunk­te) und den schwedisch­en Kontingent­spieler Victor Östling (23) richten müssen. Vor allem die 19 Vorlagen von Vollmer bestechen in der Statistik der Garmisch-Partenkirc­hener, die infolge der Insolvenz nur mit einer Sondergene­hmigung in der Oberliga spielen und diese Saison nicht aufsteigen dürfen. Am 7. Oktober trafen Riessersee und Lindau erstmals aufeinande­r. Damals glückte dem EV Lindau ein 3:2-Erfolg nach Verlängeru­ng.

Im ersten Spiel gegen den EC Peiting, nun Gegner am Sonntag, setzte es ein 0:5 für Lindau. „Wir haben gegen die nicht schlecht ausgesehen“, sagt Bernd Wucher dennoch. Bestachen die Gäste damals vor allem durch eine gnadenlos effektive Chancenaus­beute. In den ersten Wochen der Saison führten die Peitinger die Tabelle an, mittlerwei­le sind sie Vierte. Wie Chris Stanley schlägt sich auch dessen Trainerkol­lege Sebastian Buchwieser mit Verletzung­sproblemen seines Kaders herum. Anton Saal, Tim Rohrbach und Manuel Bartsch stehen Peiting seit geraumer Zeit nicht zur Verfügung.

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FOTO: FLORIAN WOLF Lindaus Anthony Calabrese (links) beim Schussvers­uch während der 0:5-Hinspielni­ederlage vor dem Tor von Peitings Goalie Florian Hechenried­er. Am Sonntag sind die Lindauer in Peiting zu Gast.

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