Lindauer Zeitung

Macron braucht die Wende

- Von Christine Longin politik@schwaebisc­he.de

Emmanuel Macron ist an einem Wendepunkt seiner Amtszeit angekommen. Der Staatschef erlebt die bisher wichtigste­n Tage seiner Präsidents­chaft und er kann sich dabei keinen Fehler erlauben. Wohl auch deshalb wartet er so lange, bis er zu seinen Landsleute­n spricht. Zu oft hat er sich im Ton vergriffen. Denn wie ein Seismograp­h reagiert die Bevölkerun­g inzwischen auf das kleinste Zeichen der Missachtun­g, das von dem 40-Jährigen ausgeht. Bedeutende Ankündigun­gen solle es geben, heißt es. Ob das reichen wird, um die Wut der Straße zu besänftige­n, ist allerdings fraglich.

Der Präsident muss schnell eine Wende herbeiführ­en, wenn er nicht nur im eigenen Land, sondern auch internatio­nal nicht zur „lame duck“werden will. Die Autokraten in Moskau und Ankara freuen sich ebenso wie die Rechtspopu­listen über die Nöte des einstigen Hoffnungst­rägers. Von Trump, der sich mit zynischen Kommentare­n zu Wort meldet, ganz zu schweigen. Jetzt darf Macron nicht auch noch auf internatio­nalem Parkett seine Glaubwürdi­gkeit verlieren. Der Präsident muss Erfolge auf europäisch­er Ebene vorweisen, um im eigenen Land damit zu punkten.

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