Ein Höllenritt zum Abschied

echtzeitig zum Fest bringen die Berliner Philharmoniker eine Pracht-Edition zu Sir Simon Rattles Abschied als Chefdirigent heraus. Mahlers 6. Sinfonie hatte Rattle bei seinem allerersten Konzert mit dem Orchester dirigiert. Das war 1987, also in den letzten, schwierigen Jahren der Karajan-Ära. Auch als Hörer hat man nicht viel davon, die schlechte Aufnahmetechnik macht die CD uninteressant. Zumal der neue Mitschnitt vom Abschiedskonzert eine Sensation ist: Rattle wagt eine furiose Interpretation, wie sie nur mit einem derart vertrauten Ensembles möglich ist. Einzig eine Aufnahme der 9. Mahler-Sinfonie 1998 mit den Wiener Philharmonikern zeigte schon einmal einen ähnlichen Höllenritt durch Mahlers Klangwelt.

Mit zu dieser Multimedia-Edition gehört eine Blue-ray des Konzerts vom Juni 2018 und ein dickes Hochglanz-Begleitheft.

Wenn man vergleichen möchte, wie Mahler „normalerweise“klingt, kann man sich die jüngste Aufnahme der 5. Sinfonie der Düsseldorfer Symphoniker anhören. Hier führt Adam Fischer als tiefenentspannter Erzähler durch die Mahler-Welt. (man)