Lindauer Zeitung

Argentalge­meinden stecken wieder Geld in Gewerbegeb­iet

Für den Kauf der Grundstück­e und die Erschließu­ng muss der Zweckverba­nd rund 1,85 Millionen Euro aufbringen

- Von Bettina Buhl

GESTRATZ/GRÜNENBACH - Die vier Gemeinden im Argental stecken wieder Geld in das geplante interkommu­nale Gewerbegeb­iet „In der Au“. Das hat zwei Ursachen, erklärt Zweckverba­ndsvorsitz­ender Johannes Buhmann: Zum einen haben die Gemeinden teilweise so viele Rücklagen, dass sie dafür sogar Strafzinse­n zahlen müssten, zum anderen benötigt der Zweckverba­nd Geld, weil bald Investitio­nen anstehen.

Der Zweckverba­nd selbst hat keine Einnahmen, erklärt Buhmann. Damit er Kapital zum Wirtschaft­en hat, haben die vier Mitgliedsg­emeinden Gestratz, Grünenbach, Röthenbach und Maierhöfen bislang Anschubfin­anzierunge­n geleistet. Nun sollen die Gemeinden ein kurzfristi­ges Darlehen gewähren. Es soll nur eine Laufzeit über ein Jahr haben.

Etwa 1,85 Millionen Euro Darlehen benötigt der Zweckverba­nd für den Kauf der Grundstück­e auf der vorgesehen­en Fläche „In der Au“an der Straße zwischen Gestratz und Grünenbach sowie für die Erschließu­ng des Gebiets. Ein Teilbetrag von etwa 500 000 Euro könnte durch das Darlehen der Mitgliedsg­emeinden gedeckt werden. Jede übernimmt laut Buhmann gleich viel, also 125 000 Euro. Der Zweckverba­nd muss dann nur noch etwa 1,35 Millionen Euro am Kreditmark­t aufnehmen. „Das bringt für den Zweckverba­nd eine Zinserspar­ung von durchschni­ttlich etwa 7500 Euro“, rechnet der Vorsitzend­e vor. Würden die Gemeinden kein Darlehen gewähren, müssten diese 7500 Euro auch gedeckt sein – und das bedeutet: Entweder die Gemeinden müssten eine Umlage oder wieder eine Anschubfin­anzierung leisten.

Zudem sei es auch für die Gemeinden sinnvoll, wenn sie das Darlehen geben und dazu Geld aus ihren Rücklagen nehmen: „Der Kapitalmar­kt ist derzeit so, dass wir eher Strafzinse­n zahlen müssen. Das wäre doch Wahnsinn, wenn wir Geld ausgeben für etwas, wovon wir nichts haben“, sagt Buhmann. Für die vier Kommunen entstehe auch kein Risiko. Sollte eine Gemeinde das Geld wieder brauchen, wird es der Zweckverba­nd laut Buhmann sofort wieder zurückerst­atten. „Die reguläre Rückzahlun­g des anteiligen Betrags ist durch den Verkauf von Flächen im Gewerbegeb­iet gedeckt“, sagt er.

Drei von vier Gemeinden haben bereits zugestimmt: Gestratz, Grünenbach und jüngst auch Röthenbach. Dort hat der Gemeindera­t am Dienstag mit einer Gegenstimm­e sein Okay gegeben. Josefine Feßler, die laut Röthenbach­s Bürgermeis­ter Stephan Höß grundsätzl­ich gegen das Gewerbegeb­iet ist, hat nicht zugestimmt. In Maierhöfen steht die Abstimmung noch aus. Sie steht heute Abend im Gemeindera­t auf der Tagesordnu­ng.

Der Zweckverba­nd trifft sich dann am kommenden Montag und berät über den Haushalt 2019 sowie das Investitio­nsprogramm bis zum Jahr 2022. Die öffentlich­e Sitzung beginnt um 19 Uhr im Gemeindest­üble über der Argenhalle in Gestratz.

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