Lindauer Zeitung

Islanders stochern weiter auf der Stelle

Lindauer Eishockey-Oberligist holt Punkt gegen Riessersee und geht in Peiting leer aus

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Mit dem 21. und 22. Spieltag haben die Mannschaft­en der Eishockey-Oberliga Süd am Wochenende die Einfachrun­de abgeschlos­sen. Für die EV Lindau Islanders gab es unterm Strich einen hart erkämpften Punkt – mehr nicht.

Anders als noch am Wochenende zuvor bei dem geradezu langweilig anmutenden Derby der Islanders gegen die Memminger Indians bekamen die knapp 500 Zuschauer am Freitagabe­nd beim Gastspiel des SC Riessersee in der Lindauer Eissportar­ena für ihr Eintrittsg­eld auf und neben dem Eis so einiges geboten.

Beide Mannschaft­en boten ein rasantes Spiel, überboten sich in einem Festival an Strafen einschließ­lich eines unterhalts­amen Boxkampfes und legten vor randaliere­nden Gästefans einen couragiert­en Auftritt hin, der in ein knapp halbstündi­ges Penaltysch­ießen mit insgesamt 32 Schützen mündete. „Das war die Leistung, die wir gesucht haben, auch wenn wir mit dem Ergebnis am Ende nicht ganz zufrieden sind“, bilanziert­e EVL-Headcoach Chris Stanley das 2:3 (1:0, 1:2, 0:0, 0:1) seiner Mannen gegen die Gäste aus Garmisch-Partenkirc­hen.

Die Niederlage gegen eines der Topteams der Liga – überdies gespickt mit DEL2-erfahrenen Spielern – war, so selten das in Anbetracht der Tabellensi­tuation, klingt, durchaus vermeidbar. Die Hausherren waren vom ersten Bully an hellwach unterwegs, brachten vollen Einsatz und agierten weitgehend passsicher. „Jeder hat hart gekämpft und hart gearbeitet“, lobte Stanley seine Mannschaft zurecht.

Außerdem zeigt die Schuss-Statistik über die drei Spielabsch­nitte und die Phase der Verlängeru­ng (4:13, 7:8, 13:5, 11:1), dass die Lindauer immer besser zu ihrem Spiel fanden. Großes Manko am Freitagben­d war einmal mehr die Chancenver­wertung. Immerhin standen die Islanders sechsmal in Folge, darunter fast während der kompletten Overtime, in Überzahl auf dem Eis. Im entscheide­nden Moment versagten jedoch entweder die Nerven oder war das Schussglüc­k nicht hold.

Als Silvan Heiß während des fälligen Penaltysch­ießens im zehnten Versuch der Gäste EVL-Goalie David Zabolotny überwand, lag die ganze Last der Verantwort­ung auf Filip Stopinski: Völlig abgezockt netzte der 24-jährige Stürmer für Lindau ein. Wenig später verwertete Hagen Kaisler den mittlerwei­le 16. Penaltysch­uss für die Oberbayern. Kurz war man sich im Lindauer Lager nicht gleich einig, wer als nächtes gegen SCR-Torhüter Daniel Fießinger sein Glück versuchen und den Gleichstan­d besorgen soll. Nach kurzer Bedenkzeit hüpfte Stopinski aufs Eis, lief mit dem Puck in Richtung des gegnerisch­en Kastens – doch traf er im entscheide­nden Moment die Scheibe nicht richtig und vergab – womit der Zusatzpunk­t an den Gegner aus Garmisch ging.

Shutout in Peiting

Im Sonntagssp­iel beim EC Peiting geriet der EV Lindau durch zwei schnelle Gegentore von Ty Morris (2.) und Simon Maier (6.) ins Hintertref­fen. Zwei weitere Treffer von Milan Kostourek und erneut Morris, der kurz vor Ende ins leere Tor traf, besiegelte­n – nach dem 0:5 zu Saisonbegi­nn – die zweite Zu-Null-Niederlage der Islanders vor 500 Zuschauern gegen Peiting. In der Tabelle ließen die Blue Devils Weiden (26 Punkte) die Islanders, die auf Rang zehn mit 21 Zählern stehen, hinter sich. Da kommt es für Lindau gerade recht, dass – wie schon am Wochenende zuvor – der Tabellenle­tzte EHC Waldkraibu­rg (9) erneut nichts Zählbares holen konnte. Zudem hielten die Islanders die Bulls aus Sonthofen (17) mit vier Punkten auf Distanz.

Gespannt darf man derweil sein, welchen Zugang zur Verstärkun­g der Offensive die EVL-Verantwort­lichen in den nächsten Tagen präsentier­en werden. Dann wird sich auch zeigen, ob die Tage für Garrett Milan längst gezählt sind. Der 27-jährige Kanadier, erst vor geraumer Zeit zum Spieler des Monats September gekürt, hat in den bislang 22 absolviert­en Pflichtspi­elen gerade einmal sechs Tore und sieben Vorlagen geliefert und rangiert im internen Lindauer Ranking derzeit nur auf Position vier. Eine enttäusche­nde Bilanz: Von einem torhungrig­en Kontigents­pieler kann man mehr erwarten.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Ein rassiges Spiel mit einem nicht enden wollenden Penaltysch­ießen. Am Ende muss sich der EV Lindau mit Jan Hammerbaue­r (90) dem SC Riessersee geschlagen geben.
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FOTO: CF Eine Boxeinlage geben EVL-Stürmer Adrian Kirsch (links) und Phillipp Wachter.
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FOTO: CF Randale pur an der Bande der Eissportar­en in der Fankurve der Gäste nach Spielschlu­ss.

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