Islanders stochern weiter auf der Stelle
Lindauer Eishockey-Oberligist holt Punkt gegen Riessersee und geht in Peiting leer aus
LINDAU - Mit dem 21. und 22. Spieltag haben die Mannschaften der Eishockey-Oberliga Süd am Wochenende die Einfachrunde abgeschlossen. Für die EV Lindau Islanders gab es unterm Strich einen hart erkämpften Punkt – mehr nicht.
Anders als noch am Wochenende zuvor bei dem geradezu langweilig anmutenden Derby der Islanders gegen die Memminger Indians bekamen die knapp 500 Zuschauer am Freitagabend beim Gastspiel des SC Riessersee in der Lindauer Eissportarena für ihr Eintrittsgeld auf und neben dem Eis so einiges geboten.
Beide Mannschaften boten ein rasantes Spiel, überboten sich in einem Festival an Strafen einschließlich eines unterhaltsamen Boxkampfes und legten vor randalierenden Gästefans einen couragierten Auftritt hin, der in ein knapp halbstündiges Penaltyschießen mit insgesamt 32 Schützen mündete. „Das war die Leistung, die wir gesucht haben, auch wenn wir mit dem Ergebnis am Ende nicht ganz zufrieden sind“, bilanzierte EVL-Headcoach Chris Stanley das 2:3 (1:0, 1:2, 0:0, 0:1) seiner Mannen gegen die Gäste aus Garmisch-Partenkirchen.
Die Niederlage gegen eines der Topteams der Liga – überdies gespickt mit DEL2-erfahrenen Spielern – war, so selten das in Anbetracht der Tabellensituation, klingt, durchaus vermeidbar. Die Hausherren waren vom ersten Bully an hellwach unterwegs, brachten vollen Einsatz und agierten weitgehend passsicher. „Jeder hat hart gekämpft und hart gearbeitet“, lobte Stanley seine Mannschaft zurecht.
Außerdem zeigt die Schuss-Statistik über die drei Spielabschnitte und die Phase der Verlängerung (4:13, 7:8, 13:5, 11:1), dass die Lindauer immer besser zu ihrem Spiel fanden. Großes Manko am Freitagbend war einmal mehr die Chancenverwertung. Immerhin standen die Islanders sechsmal in Folge, darunter fast während der kompletten Overtime, in Überzahl auf dem Eis. Im entscheidenden Moment versagten jedoch entweder die Nerven oder war das Schussglück nicht hold.
Als Silvan Heiß während des fälligen Penaltyschießens im zehnten Versuch der Gäste EVL-Goalie David Zabolotny überwand, lag die ganze Last der Verantwortung auf Filip Stopinski: Völlig abgezockt netzte der 24-jährige Stürmer für Lindau ein. Wenig später verwertete Hagen Kaisler den mittlerweile 16. Penaltyschuss für die Oberbayern. Kurz war man sich im Lindauer Lager nicht gleich einig, wer als nächtes gegen SCR-Torhüter Daniel Fießinger sein Glück versuchen und den Gleichstand besorgen soll. Nach kurzer Bedenkzeit hüpfte Stopinski aufs Eis, lief mit dem Puck in Richtung des gegnerischen Kastens – doch traf er im entscheidenden Moment die Scheibe nicht richtig und vergab – womit der Zusatzpunkt an den Gegner aus Garmisch ging.
Shutout in Peiting
Im Sonntagsspiel beim EC Peiting geriet der EV Lindau durch zwei schnelle Gegentore von Ty Morris (2.) und Simon Maier (6.) ins Hintertreffen. Zwei weitere Treffer von Milan Kostourek und erneut Morris, der kurz vor Ende ins leere Tor traf, besiegelten – nach dem 0:5 zu Saisonbeginn – die zweite Zu-Null-Niederlage der Islanders vor 500 Zuschauern gegen Peiting. In der Tabelle ließen die Blue Devils Weiden (26 Punkte) die Islanders, die auf Rang zehn mit 21 Zählern stehen, hinter sich. Da kommt es für Lindau gerade recht, dass – wie schon am Wochenende zuvor – der Tabellenletzte EHC Waldkraiburg (9) erneut nichts Zählbares holen konnte. Zudem hielten die Islanders die Bulls aus Sonthofen (17) mit vier Punkten auf Distanz.
Gespannt darf man derweil sein, welchen Zugang zur Verstärkung der Offensive die EVL-Verantwortlichen in den nächsten Tagen präsentieren werden. Dann wird sich auch zeigen, ob die Tage für Garrett Milan längst gezählt sind. Der 27-jährige Kanadier, erst vor geraumer Zeit zum Spieler des Monats September gekürt, hat in den bislang 22 absolvierten Pflichtspielen gerade einmal sechs Tore und sieben Vorlagen geliefert und rangiert im internen Lindauer Ranking derzeit nur auf Position vier. Eine enttäuschende Bilanz: Von einem torhungrigen Kontigentspieler kann man mehr erwarten.