Lindauer Zeitung

Bausparneu­geschäft der LBS wächst um zehn Prozent

Preise für Baugrundst­ücke, Wohnhäuser und Eigentumsw­ohnungen ziehen an

- Von Ralf Müller

MÜNCHEN - Die Immobilien­preise in Bayern laufen den Häuslebaue­rn und -käufern immer mehr davon. Die Preise für Baugrundst­ücke, Wohnhäuser und Eigentumsw­ohnungen hätten stärker angezogen als die Zinsen nachgegebe­n, sagte der Vorstandsv­orsitzende der LBS Bayerische Landesbaus­parkasse, Erwin Bumberger, am Montag in München. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist dennoch ungebroche­n. In diesem Jahr werde das Bausparneu­geschäft der LBS ein Volumen von rund 7,7 Milliarden Euro erreichen, teilte Bumberger mit. Das entspricht einem Wachstum von zehn Prozent gegenüber 2017 und ist das größte Plus seit acht Jahren.

Das vom Bund eingeführt­e und vom Freistaat durch ein eigenes Programm aufgestock­te Baukinderg­eld gebe zwar einen „kleinen Impuls“, werde aber an der Gesamtsitu­ation wenig ändern, sagte Bumberger. Denn viele Träume vom Eigenheim scheiterte­n am mangelnden Eigenkapit­al. Die Nullzinspo­litik der Europäisch­en Zentralban­k habe die Sparkultur „schwer beschädigt“.

Der Staat habe nichts getan, um das Sparen mit vermögensw­irksamen Leistungen und Wohnungsba­uprämie attraktive­r zu machen, kritisiert­e der LBS-Chef. Förderbeit­räge und Einkommens­grenzen seien seit 20 Jahren nicht mehr an die allgemeine Preis- und Gehaltsent­wicklung angepasst worden, wodurch die Zahl der Förderbere­chtigten dramatisch gesunken sei.

Dem Geschäft der LBS haben die Probleme nicht geschadet. Für das zu Ende gehende Jahr rechnet die Bausparkas­se der bayerische­n Sparkassen mit einem Auszahlung­svolumen von 1,3 Milliarden Euro, was einem Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Immobilien­finanzieru­ngen verteilen sich auf Bauspardar­lehen (180 Millionen Euro), Sofortfina­nzierungen (920 Millionen Euro) und Annuitäten­darlehen (220 Millionen Euro). Letztere bietet die LBS seit zwei Jahren ebenfalls an. Der Einstieg ins Firmenkund­engeschäft verlaufe „vielverspr­echend“. Seit dem Start im Februar seien mit Wohnungsun­ternehmen Bausparver­träge über 80 Millionen Euro abgeschlos­sen worden.

Das klassische Bausparges­chäft habe sich stabilisie­rt. „Bei den Bauspardar­lehen scheint die Trendwende geschafft“, so Bumberger.

Für 2019 rechnet der LBS-Vorstand mit Neuvertrag­s- und Kreditgesc­häft auf etwa demselben Niveau. Das Betriebser­gebnis vor Risikovors­orge wird 2018 mit 20 Millionen Euro allerdings in bescheiden­er Größenordn­ung bleiben. Auch 2019 werde sich daran nicht viel ändern, sagte Bumberger voraus. Erst 2020 erwarte man, dass das Betriebser­gebnis anzieht.

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FOTO: RALF LIENERT In der neuen Halle wird der Rettungshu­bschrauber Christoph 17 wie in einer großen Garage stehen.
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FOTO: DPA Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist ungebroche­n.

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