Bausparneugeschäft der LBS wächst um zehn Prozent
Preise für Baugrundstücke, Wohnhäuser und Eigentumswohnungen ziehen an
MÜNCHEN - Die Immobilienpreise in Bayern laufen den Häuslebauern und -käufern immer mehr davon. Die Preise für Baugrundstücke, Wohnhäuser und Eigentumswohnungen hätten stärker angezogen als die Zinsen nachgegeben, sagte der Vorstandsvorsitzende der LBS Bayerische Landesbausparkasse, Erwin Bumberger, am Montag in München. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist dennoch ungebrochen. In diesem Jahr werde das Bausparneugeschäft der LBS ein Volumen von rund 7,7 Milliarden Euro erreichen, teilte Bumberger mit. Das entspricht einem Wachstum von zehn Prozent gegenüber 2017 und ist das größte Plus seit acht Jahren.
Das vom Bund eingeführte und vom Freistaat durch ein eigenes Programm aufgestockte Baukindergeld gebe zwar einen „kleinen Impuls“, werde aber an der Gesamtsituation wenig ändern, sagte Bumberger. Denn viele Träume vom Eigenheim scheiterten am mangelnden Eigenkapital. Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank habe die Sparkultur „schwer beschädigt“.
Der Staat habe nichts getan, um das Sparen mit vermögenswirksamen Leistungen und Wohnungsbauprämie attraktiver zu machen, kritisierte der LBS-Chef. Förderbeiträge und Einkommensgrenzen seien seit 20 Jahren nicht mehr an die allgemeine Preis- und Gehaltsentwicklung angepasst worden, wodurch die Zahl der Förderberechtigten dramatisch gesunken sei.
Dem Geschäft der LBS haben die Probleme nicht geschadet. Für das zu Ende gehende Jahr rechnet die Bausparkasse der bayerischen Sparkassen mit einem Auszahlungsvolumen von 1,3 Milliarden Euro, was einem Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Immobilienfinanzierungen verteilen sich auf Bauspardarlehen (180 Millionen Euro), Sofortfinanzierungen (920 Millionen Euro) und Annuitätendarlehen (220 Millionen Euro). Letztere bietet die LBS seit zwei Jahren ebenfalls an. Der Einstieg ins Firmenkundengeschäft verlaufe „vielversprechend“. Seit dem Start im Februar seien mit Wohnungsunternehmen Bausparverträge über 80 Millionen Euro abgeschlossen worden.
Das klassische Bauspargeschäft habe sich stabilisiert. „Bei den Bauspardarlehen scheint die Trendwende geschafft“, so Bumberger.
Für 2019 rechnet der LBS-Vorstand mit Neuvertrags- und Kreditgeschäft auf etwa demselben Niveau. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge wird 2018 mit 20 Millionen Euro allerdings in bescheidener Größenordnung bleiben. Auch 2019 werde sich daran nicht viel ändern, sagte Bumberger voraus. Erst 2020 erwarte man, dass das Betriebsergebnis anzieht.