Darmanalyse hat zu wenig Aussagekraft
BERLIN (dpa) - Im Darm helfen Millionen von Mikroorganismen bei der Verdauung. Ihre Zusammensetzung spielt außerdem eine Rolle bei der Entstehung von Krankheiten. Eine Analyse des Darm-Mikrobioms, also der Gesamtheit all dieser kleinsten Organismen, ist allerdings wenig sinnvoll, sagt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten. Sie rät von solchen Stuhltests ab. Ihnen fehle zurzeit die wissenschaftliche Grundlage. Dennoch würden aus den Testergebnissen oft Ernährungsempfehlungen abgeleitet. Diese schränkten die Lebensqualität der Betroffenen unnötig ein und könnten im schlimmsten Fall zur Mangelernährung führen, so die Gesellschaft.
Die Mikrobiom-Forschung stehe noch relativ am Anfang, heißt es weiter. Die Zusammensetzung ist demnach höchst individuell und könne durch Medikamenteneinnahme, bestimmte Nahrungsmittel oder auf Reisen schwanken. Aus bakteriellen Verschiebungen ließen sich deshalb keine Zusammenhänge mit Erkrankungen herleiten. Die Kosten für die Tests übernehmen die Krankenkassen in der Regel nicht.