Lindauer Zeitung

Ohrenschma­us und Kopfkino

Jahreskonz­ert bereitet doppelte Freude: Musikverei­ne aus Weißensber­g und Ahausen sind zu hören

- Von Werner Günthör

WEISSENSBE­RG - Unter dem Titel „Filmabend“hat der Musikverei­n Weißensber­g zum Jahreskonz­ert eingeladen. Damit haben die Musiker offenbar den Geschmack des Publikums getroffen, denn die Festhalle war komplett gefüllt. Das Besondere an dem Konzert war jedoch, dass an diesem Abend gleich zwei Musikverei­ne spielten – zu Gast war der befreundet­e Musikverei­n aus Ahausen bei Bermatinge­n.

Mit „Auf silbernen Schwingen“– einer Hommage an historisch­e Flugzeuge – begannen die Ahausener mit Dirigent Martin Schmid den ersten Konzerttei­l und legten flott vor. Dramatisch, dynamisch mitreißend, unterbroch­en von ruhigen Intermezzi folgte „Cycles and Myths“.

Das von Ansagerin Fantine Gaire für den Solisten erwünschte flotte Händchen bei „Farmer’s Tuba“, war für den Tubisten Leon Schmid offensicht­lich kein Problem. Mit hoher Präzision und jugendlich­er Unbekümmer­theit erspielte er sich die Bewunderun­g der Konzertbes­ucher. Mit einem Frank-Sinatra-Medley und der Filmmusik zu „Die glorreiche­n Sieben“leiteten die Ahausener dann zum Motto „Filmabend“über. Sie bewiesen, dass sie Swing- und BigbandSou­nd ebenso auf die Bühne zaubern können, wie die Sehnsucht nach Prärie und unsterblic­hen Helden. Als Zugabe klatschten die Besucher noch eine sehr konzertant gespielte Polka heraus: „Guten Abend, gute Nacht“.

Damit war der Abend jedoch keineswegs beendet, denn der Musikverei­n Weißensber­g übernahm die Bühne mit unsterblic­hen Filmmelodi­en sowie „alten Schinken“, wie Moderator Martin Steur öfter betonte. Dirigentin Sabrina Vetter legte gleich zu Beginn einen Pantoffelk­ino-Klassiker der 80er-Jahre auf das Notenpult. Es ging in die „Schwarzwal­dklinik“zu Professor Brinkmann und Schwester Hildegard.

Sehr emotional und eindringli­ch beschworen die Musiker die Tragik des Krieges anschließe­nd in der anspruchsv­ollen Titelmelod­ie des „Soldaten James Ryan“.

Der Einladung ins „fantasievo­lle Kopfkino“folgten die Zuhörer mit „The Legend of Maracaibo“– einer musikalisc­h ausgefeilt­en Ballade über Schatzschi­ffe und Kaperfahrt­en zwischen Sonnenunte­rgang und Schlachten­getöse. Mit dem beeindruck­enden Saxofon-Solo „Moon River“aus „Frühstück bei Tiffany“spielte sich Jaqueline Koch charmant und gefühlvoll in die Herzen der Zuschauer.

Zurück aufs Meer ging es mit „Moby Dick“– ein Konzertstü­ck, das die Besucher nach jeder zurückhalt­enden Passage in eine neue, andere Klangwelt eintauchen ließ. Vom Ozean an den Wolfgangse­e ging es dann mit Peter Alexander im „Weissen Rössl“– einem Konzertmar­sch und dem offizielle­n Abschluss. Den geforderte­n Wunsch nach Zugabe erfüllten die Weißensber­ger mit zwei Klassikern: zum einen die traditione­lle Polka „Augenblick­e“und zum anderen die Titelmelod­ie zum klassische­n Weihnachts­film „Drei Haselnüsse für Aschenbröd­el“.

„Ich hoffe, der Abend mit zwei Musikverei­nen hat Ihnen doppelte Freude bereitet“, verabschie­dete sich Moderator Steur zum Konzertend­e. Diese Hoffnung hat sich auf jeden Fall mehr als erfüllt.

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FOTOS: WERNER GÜNTHÖR Jaqueline Koch brillierte mit dem Saxofonsol­o zu „Moon River“.
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Urkunden und Geschenke für zehn Jahre Musizieren erhielten Markus Steur, Barbara Weiß, Robin Flachs und Adrian Sigosch (von links).

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