Lindauer Zeitung

Machtprobe in SPD im Abtreibung­sstreit

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BERLIN (dpa) - In der SPD spitzt sich der Konflikt um das von CDU/CSU geforderte Werbeverbo­t für Schwangers­chaftsabbr­üche zu. Man solle die Abstimmung gegen den Willen des Koalitions­partners im Bundestag notfalls „freigeben als Gewissense­ntscheidun­g“, sagte der NRW-Landeschef und Bundestags­abgeordnet­e Sebastian Hartmann. SPD-Partei- und Fraktionsc­hefin Andrea Nahles lehnte das ab. Sie erreichte in der Fraktionss­itzung am Dienstag, dass zunächst ein Kompromiss­vorschlag der Regierung hierzu abgewartet und im Januar in der Fraktion entschiede­n wird.

Der Paragraf 219a des Strafgeset­zbuches verbietet „Werbung“für Schwangers­chaftsabbr­üche, fasst den Begriff aber weiter als im allgemeine­n Sprachgebr­auch üblich. Die Gießener Ärztin Kristina Hänel war verurteilt worden, weil sie über einen Link mit der Bezeichnun­g „Schwangers­chaftsabbr­uch“eine Infodatei zum Herunterla­den anbot. Damit erhöht sich der Druck auf Nahles immer weiter.

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