Als Weihnachtsgrüße noch handgezeichnet aussahen

Postkarte aus der Sammlung von Karl Dietlein zeigt die Lindauer Hafeneinfahrt

LINDAU (lz) - Kurz vor den Weihnachtstagen des Jahres 1901 ist diese schlichte Karte als Weihnachtsgruß ins Elsass geschickt worden: Solche Grußkarten seien vor 120 Jahren auch für Leute mit kleinem Geldbeutel erschwinglich gewesen, weiß LZLeser Karl Dietlein, aus dessen Sammlung diese Karte stammt.

„Weihnachtskarten mit Lindauer Bezug gab es damals nur wenige“, erzählt Dietlein der Redaktion. Und dass die persönlichen Grüße – hier in Französisch vermutlich an der Hafenpromenade geschrieben, da der Absender Lindau in Richtung Bregenz und Innsbruck verlassen will – zu jener Zeit auf der Kartenvorderseite notiert werden mussten, war den damaligen Vorschriften geschuldet, schildert Dietlein: Bis 1905 sei die Rückseite ausschließlich den Angaben zu Absender und Empfänger vorbehalten gewesen. Erst mit der neuen Postordnung 1905 sei die Kartenrückseite „halbiert“worden, wie man das heute bei Ansichtskarten kennt.

REPRO: SAMMLUNG KARL DIETLEIN Ein Dampfschiff verlässt den Lindauer Hafen zwischen Löwe und Leuchtturm, dekoriert mit Stechpalmen-Zweigen und dem Aufdruck „Herzlichen Weihnachtsgruss“.