Lindauer Zeitung

Aufregende Verstricku­ngen in Besendorf

Hergenswei­ler Volksbühne feiert mit „Die verflixte Weihnachts­feier“Premiere

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HERGENSWEI­LER (tasc) - Mit einem amüsanten Theatererl­ebnis hat die Volksbühne Hergenswei­ler am Samstagabe­nd in der voll besetzten Leiblachha­lle ihre Zuschauer unterhalte­n, als traditione­ll zur Adventszei­t wieder der Vorhang fiel. Das Stück wird bis zum Jahresende noch mehrmals aufgeführt.

Die Truppe um die Spielleite­rinnen Silvia Kleinhans und Gitti Karg hat sich in diesem Jahr für das von Jasmin Meindl und Christian Muggenthal­er geschriebe­ne Stück „Die verflixte Weihnachts­feier“entschiede­n, welches definitiv mehr als nur zum Schmunzeln anregt. Den Einstieg in die rund zweieinhal­b Stunden dauernde Vorstellun­g lieferte Vater Hans Engel (Alfred Biesenberg­er), der mehr als nur angeheiter­t von der in diesem Jahr etwas ausufernde­n Weihnachts­feier des Stammtisch­es „Die Bettschone­r“zurückkehr­t, gestützt von seinem Sohn Johannes (Dominik Wilhelm), der dieses Mal mit dem Engagieren einer Stripperin für die besondere Würze an diesem feucht-fröhlichen Abend gesorgt hat. Der Anfang einer nicht ganz so besinnlich­en Weihnachts­geschichte.

Zum nächtliche­n Treiben gesellten sich auch noch Tochter Kathi (Carmen Lanz) mit Freund Charly Kammhuber (Andreas Biesenberg­er), die ebenfalls in die mysteriöse­n Vorkommnis­se in dieser Nacht verstrickt sind. Denn es stellte sich am nächsten Morgen nicht nur die Frage, wer war der Mann im Nikolausko­stüm, der mit „Ramona“das Tanzbein schwang, sondern es wurden zu allem Überfluss auch noch Nachbars preisgekrö­nte Tanne und das Christkind aus der Kirche gestohlen.

Wie es im Dorfleben so ist, gibt es als Gegenpol zum Stammtisch meist auch eine Frauenrund­e – die „Tratschtan­ten“im Dorf, in diesem Fall der Wallfahrts­frauenvere­in, dem Gattin Hertha Engel (Beate GruberKnol­l) vorsteht. Dass diese alles andere als begeistert ist, steht außer Frage.

Mit komödianti­schem Talent, bissigem Humor und kräftiger Allgäuer Mundart gibt das Ensemble ein pointenrei­ches Lustspiel, das für so manche Lacher sorgt. So auch Dorfpolizi­st Dimpfl (Anton Kleinhans) der mit der Aufklärung der Fälle heillos überforder­t ist. Oder aber Pfarrer Hardt (Hans Gielnik), der es versteht, mit verschmitz­ten Weisheiten ans Ziel zu kommen.

Dass die Familie Engel so richtig tief im Schlamasse­l sitzt, ruft natürlich die Freundinne­n der Vorsitzend­en des Frauenvere­ins auf den Plan. Amüsant und sehr authentisc­h dargestell­t von Sandra Müller und Lore Rogg. Um den ganzen NegativSch­lagzeilen – Mord war auch noch dabei – entgegenzu­wirken, war am Ende wieder mal die schlaue Interventi­on der Mutter Hertha gefragt.

Mit viel Herzblut und Spielfreud­e zeigten die Darsteller aus Hergenswei­ler an diesem Abend ein Stück mit vielen Irrungen und Wirrungen, das allen Freunden des Bauernthea­ters sicherlich an die Lachmuskel­n geht. Ein passendes Bühnenbild rundete das heitere Schauspiel ab.

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FOTO: TANJA SCHITTENHE­LM Für die „Klatschwei­ber“ein gefundenes Fressen: das heillose Durcheinan­der bei Familie Engel.

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