DHB-Frauen im Showdown gegen Groeners Oranje
NANCY (SID) - In der Hotellobby scherzte Henk Groener noch gemeinsam mit seinen Landsfrauen, aber beim Showdown in Nancy kennt der Bundestrainer der deutschen Handballerinnen für 60 Minuten keine Freunde mehr. „Es ist schön und gut, dass sie in Orange spielen“, sagt der Niederländer vor dem Hauptrunde-Finale am Mittwoch (21 Uhr/sportdeutschland.tv). „Das ändert aber nichts, wir wollen gewinnen.“Vom ersten EM-Halbfinale seit zehn Jahren bis zu Gruppenplatz fünf war noch alles möglich. „Wir schauen nur auf uns“, sagt Kapitänin Julia Behnke und kommt dabei zu einem klaren Ergebnis: „Wir sind nicht chancenlos, wir haben schon bewiesen, dass wir sie schlagen können.“
Dennoch ist die Favoritenrolle klar vergeben. „Sie sind eine stabile Nation in der Weltspitze geworden“, erkennt Groener an. Was der 58-Jährige verschweigt: Er trug dazu einen gehörigen Anteil bei. Der frühere Nationalspieler war es, der die Niederländerinnen in seiner Zeit als Nationaltrainer von 2009 bis 2016 sukzessive in die Weltspitze führte.
Dieselbe Entwicklung will Groener langfristig auch mit bei den Frauen des deutschen Handballbundes (DHB) bewirken. Die EM, die die deutsche Mannschaft mindestens auf dem zehnten Platz beenden wird, ist lediglich eine Momentaufnahme im Zuge eines längeren Prozesses.