Ein Exot gibt viele Fragen auf
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. Zum Bericht „Chinesischer Blauglockenbaum im Staatswald“; LZ vom 28. November: Ihr Artikel, betreffend die Entdeckung eines Blauglockenbaums im Staatswald durch den Förster, hat mich doch sehr überrascht, da dies ja ein ausgesprochener Exot in unseren Breiten ist. Dazu möchte ich Ihnen mitteilen, was mir in Sachen Blauglockenbaum passiert ist.
Eines Tages im Sommer 2018 fiel mir ein Spross wie ein BambussSpross an unserer Garagenecke auf. Dieser wuchs im laufe des Sommers zu einem 1,30 Meter hohen Stamm heran, und er brachte unglaubliche Blätter (80 x 80 Zentimeter Durchmesser) hervor. Da wurde mir klar, dass dies etwas Besonderes war, und ich setzte mich mit der Botanik auf der Mainau in Verbindung, indem ich ein Foto mitgab. Prompt bekam ich detaillierte Expertise durch eine Mitarbeiterin. mein Gefühl hatte mich nicht betrogen, es ist tatsächlich ein Exot. Den Namen hörte ich zum ersten Mal, und wir machten im Netz eine Suche und fanden tatsächlich eine Beschreibung mit Bild.
Dieser Exot reifte im Sommer zu einem eindrucksvollen Bäumchen heran, und niemand nahm davon Notiz, obwohl es etwas Besonderes war. Ein aufkommender Gewitterwind setzte dann den großen Blättern erheblich zu, was bei dieser Größe der Blätter keine Überraschung war.
Im Zuge weiterer Ermittlungen erfuhr ich, dass im Lindenhofpark schön länger zwei Exemplare stehen und dort auf einer Tafel ausführlich beschrieben sind.
Eine Besonderheit sind diese Bäume auf jeden Fall. Wie in der Expertise beschrieben, bilden sie zuerst die Blüten aus und erst nach der Blüte die Blätter. Das ist alleine eine tolle Geschichte, und ich freue mich auf die weitere Entwicklung dieses Exoten in unserem Garten.
Die Frage aber bleibt: Wie kommen die Samen an solche Stellen? Hat diese Entwicklung mit der Erderwärmung zu tun? Sind solche Exoten in Zukunft Normalität? Karl Gierer, Wasserburg