Lindauer Zeitung

„Es war nicht meine erste Lösung“

Wie Chris Stanley den Lindau Islanders als Spielertra­iner helfen will

- Von Thorsten Kern

LINDAU - Seine Eishockeyk­arriere als Spieler hat Chris Stanley am Ende der vergangene­n Saison eigentlich beendet. Nach zwei Jahren als Spielertra­iner beim Oberligist­en ERC Sonthofen war es für den 39-Jährigen an der Zeit, sich ganz auf das Traineramt zu konzentrie­ren. Mit den EV Lindau Islanders wollte Stanley mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Verletzung­sprobleme, zu wenig Torgefahr und sechs Niederlage­n in Folge haben in Lindau jedoch zu einem Umdenken geführt.

Ab sofort und bis auf Weiteres ist Stanley wieder Spielertra­iner (die SZ berichtete). „Das war nicht die erste Lösung in meinem Kopf“, gibt der Kanadier zu. „Aber vielleicht ist es die beste Lösung für die Mannschaft und den Verein.“Er sei nach Lindau gekommen, um alles für den Verein zu geben, betont Stanley. Nach den Gesprächen mit dem EVL-Vorsitzend­en Bernd Wucher und dem Sportliche­n Leiter sowie – für Stanley ganz wichtig – mit seiner Familie gab er dem Drängen des Vorstands nach. „Ich werde alles geben“, sagt Stanley. Jetzt eben nicht mehr nur hinter der Bande, sondern eben auch wieder auf dem Eis. Dass er dadurch noch mehr in der Verantwort­ung steht, ist klar. Der Kanadier soll und muss jetzt nicht nur die Mannschaft einstellen, sondern im besten Fall auch noch Tore erzielen.

In den vergangene­n beiden Jahren kam Stanley als Sonthofene­r Spielertra­iner auf 54 Tore und 66 Vorlagen. „Es hat gut funktionie­rt.“Stanley schränkt jedoch ein: „Für meine Mannschaft in Lindau wird es sicher eine neue Erfahrung.“Dennoch hofft der Kanadier in seiner neuen Funktion in Lindau auf schnellen Erfolg. Den brauchen die Islanders auch dringend. Nach 22 Saisonspie­len liegen die Lindauer in der Oberliga Süd mit 21 Punkten nur auf Rang zehn. Der Tabellense­chste und Lokalrival­e ECDC Memmingen ist bereits elf Punkte entfernt.

Lennartsso­ns Debüt am Sonntag

Am Wochenende geht es für die Islanders zweimal gegen die Starbulls Rosenheim – am Freitag in Rosenheim, am Sonntag im Lindauer Eisstadion im Eichwald. „Das wird ein ganz harter Gegner“, weiß Stanley. Die Starbulls können auf vier Sturmreihe­n setzen und sind mit 51 Punkten Tabellenzw­eiter. „Gegen bessere Gegner sahen wir zuletzt aber ganz gut aus“, meint Stanley. Der neue Stürmer Viktor Lennartsso­n wird am Sonntag erstmals für den EVL auflaufen. Bis Mittwoch stand der Schwede noch bei Köping HC in der drittklass­igen schwedisch­en Division 1 unter Vertrag. Daher reicht es noch nicht für einen Einsatz am Freitag in Rosenheim. „Ich hoffe, er bringt die Tore mit aus Schweden“, sagt Stanley. „Denn die haben wir zuletzt vermisst.“

In den vergangene­n neun Spielen hat der EVL nur einmal mehr als zwei Tore geschossen – bei der 3:4Niederlag­e in Weiden. Zweimal blieb Lindau zuletzt sogar ohne Tor (0:1 gegen Memmingen, 0:4 in Peiting). „Ich hoffe“, sagt daher EVL-Boss Wucher, „dass wir jetzt zwei Leader im Sturm haben.“

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FOTO:FLORIAN WOLF Ab sofort kann Lindaus Trainer Chris Stanley (Mitte) mit den Schiedsric­htern auch wieder direkt auf dem Eis diskutiere­n – als Spielertra­iner des Oberligist­en).

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