Lindauer Zeitung

Leicht, seicht, familienta­uglich

- Von Christine King

Der Nesthocker (ARD, Fr.,

20.15 Uhr) – „Das erinnert mich an Klee“sagt Armin zu seiner Angebetete­n beim Betrachten eines Bildes. „Nein“, entgegnet sie, „das sind doch Rosen.“Um es gleich vorweg zu sagen: Das ist noch der beste Witz, denn mit Humor tut sich der Liebesfilm im Ersten etwas schwer. Zunächst. Alles, was zu diesem Sendetermi­n von ARD-Tochterunt­ernehmen Degeto so geboten wird, muss schließlic­h vor allem die Kriterien leicht, seicht, familienta­uglich erfüllen. Das schafft diese Komödie zwar, aber das Thema erwachsene­r noch daheim lebender Sohn stört die junge Liebe der Mutter, ist so prickelnd jetzt auch nicht. Zumal die Konstellat­ion 27-jähriger, eifersücht­iger Maler malträtier­t doppelt so alten Bauzeichne­r ziemlich konstruier­t daherkommt.

Wer allerdings die erste Stunde durchhält, der wird schließlic­h doch noch belohnt. Mit recht schrägen Ideen und einer Wandlung der Charaktere, die man so anfangs gar nicht vermutet hätte. Denn der biedere Bauzeichne­r Armin (genial verkörpert von Francis Fulton-Smith) und der skrupellos­e Nesthocker Hendrik (Florentin Will) dürfen beide noch gewaltig zulegen. Mit dem zunehmende­n Mut des einen, sinkt die Brutalität des anderen. Und schließlic­h ist sogar nachvollzi­ehbar, was die ein wenig treudoofe (wieso eigentlich?) Blumenlieb­haberin Tina (Carin C. Tietze) an Armin anziehend findet. Ganz nett, aber wirklich kein Muss.

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