Zeichnungen aus drei Welten
Man braucht nur einen Bleistift oder ein Stück Kohle, um Striche und Schraffuren zu Bildern werden zu lassen. In der Ausstellung „Zeichen“, die bis 3. Februar im Erdgeschoss in der Mewo Kunsthalle zu sehen ist, machen drei unterschiedliche künstlerische Positionen das Thema für den Besucher erfahrbar. Alexander Schellbach hält Industriebrachen seiner ostdeutschen Heimat in Serien fest und manipuliert sie mit surrealen Eingriffen. Seine Bilder sind so perfekt gezeichnet, dass sie wie Fotografien wirken. Die Britin Barbara Walker rückt in ihren Blättern schwarze Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg in den Mittelpunkt, die in den Geschichtsbüchern bislang ja so gut wie keine Rolle spielen. Als Vorlage dienen ihr historische Aufnahmen. Tim Wolff wiederum, der in Wien lebt, genügen für seine reduzierten Darstellungen nur wenige Linien, um einen Protestzug mit Faserstift aufs Papier zu bringen. Für Memmingen hat er im Lichthof zudem eine beeindruckende Raumzeichnung geschaffen. (amma)