Lindauer Zeitung

Kanalerneu­erungen in Hergenswei­ler laufen an

Projekt Ziergarten­weg wird teurer – Es gibt aber mehr Fördergeld­er

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HERGENSWEI­LER (hipp) - Hergenswei­ler will beim Abwasser vom Mischsyste­m aufs Trennsyste­m umsteigen. Schmutz- und Regenwasse­r sollen in getrennte Kanäle eingeleite­t werden. So will man vom hohen Fremdwasse­ranteil beim Abwasser wegkommen. Bereits im Juni hatten die Räte grünes Licht für drei große Kanalproje­kte in Ziergarten­weg, Dorfmitte und Rupolz gegeben, die die Gemeinde rund eine Million Euro kosten werden. Weil das erste Vorhaben, der Austausch des Kanals im Ziergarten­weg, deutlich teurer wird als damals errechnet, stand das Projekt erneut auf der Tagesordnu­ng.

Planer Raphael Armbruster vom Ingenieurb­üro Zimmermann & Meixner bezifferte die Gesamtkost­en anhand der Detailplan­ung auf nunmehr 486 000 Euro. Bisher waren dafür 315 000 Euro veranschla­gt. Zusätzlich in die Kosten eingefloss­en sind unter anderem die Querung eines Grundstück­s im Spülbohrve­rfahren und belastetes Material, das entsorgt werden muss. Zieht man die Fördergeld­er in Höhe von 103 000 Euro ab und dazu die Anteile anderer beteiligte­r Versorgung­sträger, bleiben an der Gemeinde 347 000 Euro hängen. In dieser Summe enthalten sind auch die Straßenbau­maßnahmen, für die es keine Zuwendunge­n gibt.

Angesichts der gestiegene­n Kosten trifft es sich gut, dass die Fördergeld­er aus dem Förderprog­ramm des Freistaats für wasserwirt­schaftlich­e Vorhaben (RZWas) erhöht worden sind. Pro saniertem Kanalmeter gibt es nun 180 statt bisher 150 Euro. Der Neubau von Kanälen wird mit 360 Euro pro Meter gefördert, zuvor waren es 300 Euro. Außerdem gibt es eine Minimalför­derung von 50 Prozent bei weiteren förderfähi­gen Kosten. Von Vorteil ist es auch, dass das Programm um zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2021 verlängert wurde. „Das kommt uns allen sehr entgegen“, meinte Raphael Armbruster. Ansonsten wäre die Umsetzung der drei Projekte „sehr sportlich“geworden.

Auch für die Bürger bedeute es eine Entlastung, wenn mehr Zeit für die Maßnahmen bleibt. Die Ausschreib­ungen für den Ziergarten­weg sollen nun umgehend rausgehen, kündigte Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier an. Mit den Bauarbeite­n losgehen werde es im April/Mai nächsten Jahres. Anfang der zweiten Jahreshälf­te sollten diese abgeschlos­sen sein, und dann könne die Dorfmitte in Angriff genommen werden. Rupolz sei voraussich­tlich im Jahr 2020 an der Reihe, so der Gemeindech­ef.

Im Ziergarten­weg, wo der komplette Kanal ausgetausc­ht werden muss, habe er mit allen Grundstück­sbesitzern gesprochen, führte Strohmaier aus. Um die Einleitung von Regenwasse­r in den Hagersbach zu bündeln, müsse ein Grundstück gequert werden, für das sich die Gemeinde die Grunddiens­tbarkeit sichere. Man komme hier dem Wunsch der Besitzer entgegen, werde für die Verlegung des Regenwasse­rkanals keinen Graben ziehen, sondern mit dem Spülbohrve­rfahren arbeiten, erklärte der Rathausche­f.

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