Der etwas andere Silvesterabend
So vergeht die Zeit bis Mitternacht wie im Fluge
Spätestens zwei Wochen vor dem Jahreswechsel stellt sich die Frage: „Was machen wir eigentlich an Silvester?“. Oft begleitet von einem leichten Anflug von Panik in der Stimme. Nach reiflicher Überlegung endet man dann meist bei Raclette oder Fondue und Spieleabend. Muss ja nicht schlecht sein. Silvester kann aber auch ganz anders aussehen. Ein paar Vorschläge abseits von Monopoly, Bleigießen und kleinem Schwarzen. Running-Dinner Gutes Essen gehört für die meisten zu Silvester wie Champagner und Feuerwerk. Bleibt nur noch die Frage: Wer kocht? Einfache Antwort: alle. Und zwischendurch kommt man auch noch an die frische Luft.
Man braucht:
zum Beispiel 14 Personen, am besten sieben Paare.
Spielvoraussetzung:
Wenn Alkohol im Spiel ist (an Silvester naheliegend), sollten die beteiligten Personen nicht allzu weit voneinander entfernt wohnen, sodass man alle gut zu Fuß erreichen kann.
Vorbereitung:
Je zwei Paare erklären sich bereit, Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert zuzubereiten, ein Paar übernimmt den Aperitif sowie die abschließende Mitternachtssuppe.
So funktioniert’s:
Alle treffen sich bei Paar 1 zum Aperitif. Sind die Gläser geleert, zieht jeder drei gefaltete Zettel, auf denen steht, wohin er zur Vorspeise, zum Hauptgericht und zum Dessert geht. Paare, die für einen bestimmten Gang zuständig sind, ziehen selbstverständlich keinen entsprechenden Zettel. Geöffnet wird zuerst nur der Zettel für die Vorspeise. Daraufhin trennt sich die Gruppe in zwei Hälften. Die eine Hälfte spaziert gemäß dem gezogenen Zettel zu Paar 2/Vorspeise, die andere zu Paar 3/Vorspeise. Nach dem Essen öffnet man den zweiten Zettel, auf dem dann steht, wohin es zur Hauptspeise geht. Entsprechend macht man sich auf den Weg zu Paar 4/Hauptspeise oder zu Paar 5/ Hauptspeise und trifft auf die neu zusammengestellte Gruppe bei dem Paar, das für die Hauptspeise zuständig ist. Das ganze Prozedere wiederholt sich fürs Dessert. Erneut mischen sich die Gruppen. Erst zum Schluss (am besten kurz vor Mitternacht) treffen sich alle wieder bei Paar 1, das ja auch für die Mitternachtssuppe zuständig ist.
Zu beachten:
Sehr wichtig ist, dass die vorgegebenen Zeitfenster eingehalten werden. Sonst steht man unter Umständen vor noch verschlossenen Türen. Die Köche entscheiden sich am besten für Gerichte, die gut vorzubereiten sind oder ohne Aufsicht im Ofen vor sich hinschmoren können. Die Logistik des gesamten Abends am besten in eine Hand geben, die auch die einzelnen Zettel vorbereitet. Krimi-Dinner Man kennt Krimi-Dinners von Großveranstaltungen mit professionellen Schauspielern. Das Ganze lässt sich aber auch gut zu Hause nachspielen. Verlage haben bereits vor rund zehn Jahren entsprechende Spielesets (circa 25 bis 40 Euro) auf den Markt gebracht. „Aber seit vier, fünf Jahren hat sich das zu einem richtigen Silvesterabend-Renner entwickelt“, stellt Doris Gruber vom Spielwarengeschäft Drachengrube in Ravensburg fest.
Man braucht:
Die meisten KrimiDinner-Spielesets sind für sechs bis acht Personen konzipiert. Es gibt aber auch Spiele für größere Gruppen.
Spielvoraussetzung:
Jemand muss sich bereit erklären, das Krimi-Dinner auszurichten. Am meisten Spaß macht so ein Abend, wenn alle Beteiligten sich dem Thema entsprechend verkleiden.
Vorbereitung:
Einladungskarten verschicken, in denen auch die Rolle beschrieben ist, die der oder die Eingeladene am Silvesterabend verkörpern muss (mit Verkleidungsvorschlägen). Schön ist es, wenn der Raum, in dem das Krimi-Dinner stattfindet, entsprechend dekoriert wird.
So funktioniert’s:
Den Spielesets liegen ausführliche Anleitungen bei, die die Gastgeber zuvor genau durchlesen sollten. Manchmal müssen sie nämlich auch als Spielleiter fungieren. Manche Verlage setzen aber auch auf professionelle Spielleiter, deren Stimme dann immer an entsprechender Stelle vom Band kommt. Schon bei der Begrüßung der Gäste sollte man in seiner Rolle bleiben und Gräfin von Soundso zum Beispiel mit „Meine Verehrteste, welche Ehre!“willkommen heißen. Während eines Abendessens entspinnt sich ein Rollenspiel, das zum Ziel hat, einen Mord aufzuklären.
Zu beachten:
Eine straffe Spielführung ist vonnöten, damit der Mörder noch vor 24 Uhr überführt werden kann. Nicht alle Rollen sind sympathisch. Es gibt auch Lügner, Fieslinge und Zicken. Also nicht alles auf die Goldwaage legen, was an diesem Abend so gesagt wird! Silvester-Schnitzeljagd Das Prinzip einer Schnitzeljagd kennt man von Kindergeburtstagen. Aber wer sagt denn, dass das nicht auch Erwachsenen Spaß machen kann? Und wer behauptet, dass ein Silvesterabend nicht im Freien verbracht werden kann?
Man braucht:
Bei der SilvesterSchnitzeljagd können beliebig viele Personen mitmachen. Mindestens sechs sollten es aber schon sein.
Spielvoraussetzung:
Ein nahes Waldstück oder ein Trimmpfad.
Vorbereitung:
Jeder Teilnehmer muss eine Taschenlampe und eine Trillerpfeife mitbringen.
So funktioniert’s:
Der Ausrichter hat im Wald fünf bis sechs Stationen vorbereitet und mit Namen versehen, zum Beispiel „Gruß von Robin Hood“(Pfeil steckt im Boden), „Wächter des Waldes“(Puppe oder Vogelscheuche), „Thron des Waldkönigs“(alter Stuhl), „Lichtblick“(Laterne mit Kerze), „Stein der Weisen“(weiß angemalter Stein), „Ufo ist gelandet“(beleuchtete Frisbeescheibe). Nun werden Zettel mit den Stationsnamen gezogen. Die erste Station muss gesucht werden. Man kann Gruppen losschicken, Paare oder Einzelpersonen. An jeder Station gibt es eine Wegbeschreibung zur nächsten Station und eine Murmel zum Mitnehmen. Wer alle Stationen aufgesucht und somit alle Murmeln eingesammelt hat, kommt zurück zum Startpunkt. Wieder im Warmen, wird die Schnitzeljagd ausgewertet. Wer eine Murmel zu wenig hat, bekommt eine Strafaufgabe.
Zu beachten:
Die Trillerpfeife darf jeder benutzen, der Angst im Wald kriegt und abgeholt werden möchte.