Helfer schaufeln Dächer schneefrei
Der Winter fordert weiterhin den Einsatz von Bürgern und Rettern.
LINDAU - Infolge von Schnee und Regen hatten die Feuerwehren im Landkreis Lindau auch an diesem Wochenende wieder viel zu tun. Am bayerischen Bodensee war vor allem die Wehr in Sigmarszell gefordert. Insgesamt verlagerte sich das Geschehen ins Westallgäu.
In Lindau und Umgebung nahmen viele Menschen die Warnungen vor Regen ernst und befreiten am Samstag nicht nur Flachdächer vom Schnee. In Lindau hatte das Tierheim die Feuerwehr gerufen, weil das Dach des Katzenhauses nicht stabil genug ist für solche Mengen nassen Schnees. Doch Kommandant Max Witzigmann sah keine akute Gefahr. Daraufhin schaufelte Petra Seidl, Vorsitzende des Tierschutzvereins, am Sonntagmorgen mit Helfern den Schnee vom Dach. „Jetzt haben wir diese Gefahr gebannt“, berichtete Seidl hinterher im Gespräch mit der LZ.
Größere Gefahr herrschte bei einem Wohnhaus in Sigmarszell-Thumen am Sonntagnachmittag. Laut Sigmarszells Kommandant Michael Hiller war die Dachlast lange überschritten, was ein Fachmann des THW bestätigte. Daraufhin rief er die Drehleiter aus Lindau zur Hilfe, um mit den Kameraden das Dach vom Schnee zu befreien.
Die Feuerwehr Bösenreutin hatte bereits am Samstag ähnliche Einsätze, als sie Schnee von zwei großen Pferdeställen und zwei Wohnhausdächern schaufeln musste, wie Kommandant Martin Keller berichtet.
Hinzu kamen bei den Feuerwehren verschiedene Einsätze wegen umgestürzter Bäume, wie Witzigmann und Weißensbergs Vize-Kommandant Tobias Zenker auf Anfrage der LZ berichten. Beide Wehren waren am Wochenende unter anderem auf der Autobahn im Einsatz. Landrat Elmar Stegmann berichtet zudem von Einsätzen in Lindenberg, Scheidegg und Oberreute, wo Bäume auf Straßen gestürzt waren oder Dächer freizuräumen waren, weil die Feuerwehr Gefahr im Verzug sah und auf die Schnelle keine anderen Hilfsmöglichkeiten zur Verfügung standen.
Der Krisenstab des Landkreises Lindau war unter Leitung von Landrat Elmar Stegmann das ganze Wochenende im Einsatz und im regelmäßigen Austausch mit Kreisbrandrat Friedhold Schneider sowie den Kommandanten und den stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehren vor allem im oberen Landkreis. Stegmann hat sich nach eigenen Angaben im gesamten Landkreis ein Bild von der Lage gemacht und dankte allen Einsatzkräften von Feuerwehr und THW, die vor allem am Sonntag erneut stark gefordert waren.
Wetterfachleute sagten weitere Niederschläge voraus, die am Bodensee als Regen und im Westallgäu als nasser Schnee erwartet wurden. Der Landrat ging am Sonntag dennoch davon aus, dass Montagfrüh „alle verkehrswichtigen Straßen im gesamten Landkreis befahrbar sein werden“. Fahrgäste müssten aber damit rechnen, dass es im öffentlichen Nahverkehr zu witterungsbedingten Verzögerungen kommen kann.