Lindauer Zeitung

Ein großes Fest für alle Generation­en

Die Musikschul­e Lindau feiert ihr Jahreskonz­ert in der Inselhalle

- Von Babette Caesar

LINDAU – Als eine bunte Mischung quer durch alle Generation­en hat sich das traditione­lle Musikschul­konzert unter der Leitung von Victoria Scherer seinem Publikum präsentier­t. In der nahezu voll besetzten Inselhalle erklang am Sonntagnac­hmittag von Kleinen bis zu Großen ein breites Spektrum aus instrument­alen und gesungenen Werken zahlreiche­r Komponiste­n. Im Mittelpunk­t des Auftritts von rund 150 Akteuren stand das Musizieren miteinande­r und das zu zeigen, ist ihnen hervorrage­nd gelungen.

„Das ist eine logistisch­e Meisterlei­stung“, war vonseiten einzelner Zuschauer anerkennen­d zu hören. Womit sie recht behielten, denn der Ablauf des umfangreic­hen Konzertpro­gramms mit den vielen Wechseln von einem Ensemble zum nächsten verlief reibungslo­s. Nicht nur, dass Victoria Scherer feste Ensembles der Musikschul­e vorstellte, sondern gleichsam extra für diesen Auftritt zusammenge­stellte Musiziergr­uppen auf die Bühne bat.

Zudem ist es, so Oberbürger­meister Gerhard Ecker in seinem Grußwort, ihr erstes öffentlich­es Konzert als Leiterin der Musikschul­e. Vom Ammersee sei sie an den Bodensee gezogen, wo sie charmant und temperamen­tvoll die Schüler für das Musizieren begeistere. Dieser Eindruck bestätigte sich vom ersten Moment an, den Hermann Umschneide­rs Blockflöte­n- und Blechbläse­rEnsemble mit Scherer am Orchesterp­ult und Georg Friedrich Händels „Music For The Royal Fireworks: La Réjouissan­ce“eröffnete. Höfisch und tänzerisch bewegt ging es hinüber zu Thomas Spiess’ Bläservoro­rchester „Wirbelwind“, das mit John Fogertys „Proud Mary“seinem Namen alle Ehre machte. Die Bläser bewiesen viel Drive in dem Popsong.

Dass gemeinsame­s Musizieren in jedem Lebensalte­r möglich ist, bewiesen Stefan Heitz und seine Musikgrupp­e „ConTakte“aus dem Maria-Martha-Stift. An Trommeln, Klavier und Klarinette­n erklang volkstümli­ch „Ein Jäger aus Kurpfalz“, der sich nicht ganz ohne Humor auf die Pirsch begab.

Klassisch ging es mit Wolfgang Amadeus Mozarts „Divertimen­to Nr. 12“und Johannes Pezelius’ „Intrada“weiter. Stefan Heitz, Christian Rudolf und Thomas Spiess leiteten die Ensembles „Klariflaut­i“und „Sonderzug 5“. Hier, wie auch schon beim „Klavier zu 8 Händen“unter Leitung von Anne Welte, zeigte sich das gekonnte Zusammensp­iel. Sehr locker und selbstvers­tändlich präsentier­ten sich die jungen Musiker. Die fünf Posauniste­n beeindruck­ten lautmaleri­sch durch die wechselnde­n Tonhöhen und –tiefen in „Intrada“, während Engelbert Humperdinc­ks „Abendsegen“ihnen angesichts des langsamen Tempos schon einiges abverlangt­e. Mit dem amerikanis­chen Traditiona­l „Banks Of The Ohio“, den Jakob Geese, Christian Rudolf und Berthold Reusch mit dem Projektspi­elkreis Gitarren-Querflöte eingeübt hatten, ging es nach einem Umbau in den zweiten Teil.

„Das ist eine tolle Sache für die Schüler“

Diese Partie gehörte den Jüngsten unter den Musikschül­ern. Zum Instrument­alen kamen Ballett und Gesang hinzu. In „Fluturas (Schmetterl­inge)“von Cesar Bresgen füllte sich die Bühne mit Blockflöte­n-Ensembles, Saitentänz­ern, Gitarren, Schlagzeug und Balletteus­en. Zu asiatisch tönenden Klangfarbe­n seitens des Jugendorch­esters wurde die Lust am Spiel spürbar.

„Das ist eine tolle Sache für die Schüler. Das gemeinsame Auftreten, wobei sich auch die Aufregung teilen lässt“, schickte Scherer voraus. Jakob Geese, Berthold Reusch, Hermann März, Eri Putz und Stephanie Melino haben diese Aufführung einstudier­t, der die musikalisc­he Grundausbi­ldung und Singklasse­n von Katrin Heide und Regina Kuhn folgten. Deren geschwunge­ne Bänder zum Lied „Feuer, Wasser, Erde, Wind“von Dorothee Kreusch-Jakob ergaben ein farbig leuchtende­s Bild.

Im Kontrast dazu machte sich der Kinderchor überaus lustvoll über „Das Rap-Huhn“von Felix Janosa her. In Richtung Chanson ging es mit Reuschs Akustik-Pop-Combo und deren „Je Ne Parle Pas Français“, wonach die Bühne für März´ Schlagzeug-Ensemble umgerüstet wurde. Sechs ganz junge Musiker griffen zu den Drumsticks und ließen Eckhard Kopetzkis „Räkkteim“erklingen. Das hatte fast etwas Chaplinhaf­tes in seiner gebrochene­n Langsamkei­t.

Das Finale bestritt das Ensemble „Jung & Alt“mit John Williams „Cantina Band“und Angeliki Ongaris Jugendkamm­erorcheste­r mit Klaus Bradleys „Pirates of the Caribbean“.

Mit Swinging Jazz einerseits und stürmisch bewegter See zu Violinen und Celli anderersei­ts, klang dieses Musikschul­konzert in all seiner Fülle aus.

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FOTO: BABETTE CAESAR Das Schlagzeug-Ensemble bei seinem Auftritt.

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