Grund für Großeinsatz auf Allgäu-Airport weiter unklar
„Luftnotlage“, nachdem der Pilot technische Probleme bei der Boeing 737 gemeldet hatte
MEMMINGEN - Über 200 Rettungskräfte waren am Sonntagabend am Allgäu-Airport im Einsatz. Ein Pilot der Billigfluglinie Ryanair hatte dem Tower ein technisches Problem gemeldet und damit eine sogenannte „Luftnotlage“samt Großeinsatz ausgelöst (die „Schwäbische Zeitung“berichtete). Für derlei Szenarien hat das Landratsamt Unterallgäu einen Notfallplan ausgearbeitet, der auch bei dem aktuellen Vorfall zum Tragen kam. Warum das nötig wurde, ist weiter unklar. Eine Warnleuchte am Cockpit habe auf „ein mögliches kleines technisches Problem“hingewiesen, heißt es vonseiten der Airline. Ingenieure hätten das Flugzeug inspiziert und dann warten lassen. Über mögliche Ursachen und ob das Flugzeug den Airport mittlerweile wieder verlassen konnte, dazu macht Ryanair keine Angaben. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
Mit 164 Personen war die in Faro (Portugal) gestartete Maschine vom Typ Boeing 737-800 besetzt, als die Luftnotlage ausgelöst wurde. „So etwas passiert, wenn der Pilot feststellt, dass irgendetwas nicht so läuft, wie es sollte“, sagt sagt Marina Siladji, Sprecherin des Allgäu-Airports. Das Flugzeug habe problemlos und sicher landen können. Eine Notlandung, von der zunächst die Rede war, hat es offenbar nicht gegeben. Davon spricht das Luftamt Südbayern, wenn ein Flug nicht zu Ende gebracht werden kann oder die Sicherheit der Passagiere nicht mehr gewährleistet ist.
Gut funktioniert hat offensichtlich der Notfallplan des Landratsamtes Unterallgäu, der bei der Integrierten Rettungsleitstelle in Krumbach hinterlegt ist. „Der Notfallplan für den Allgäu Airport hat über 50 Seiten“, sagt Hubert Stolp vom Landratsamt. Der Plan sei nach Schlagworten unterteilt, für die dann jeweils andere Handlungsabläufe gelten. Am Sonntag kam das Schlagwort „Luftnotlage“zum Tragen. In dem Plan sei unter anderem festgelegt, was alles gebraucht würde, also beispielsweise Führungskräfte der Feuerwehr, Löschfahrzeuge und Atemgeräte. Auch sei die An- und Abfahrt der Einsatzfahrzeuge geregelt, damit Krankenwagen schnellstmöglich Verletzte wegbringen können.
Das war am Sonntag zwar nicht nötig, aber auch hierfür gibt es Regeln. „Die Grundplanung ist: Schwerverletzte werden in Kliniken weiter weg eingeliefert“, sagt Stolp. Denn Leichtverletzte gingen oft selbstständig ins Krankenhaus. Schwerverletzte würden daher in andere Kliniken gebracht. Sei eine spezielle Behandlung nötig, könnten auch Krankenhäuser in Hamburg oder Mailand angeflogen werden.