Trump bringt Nato-Beitritt Brasiliens ins Spiel
Der US-Präsident und sein südamerikanischer Amtskollege wollen die Beziehung der Länder verbessern
WASHINGTON (AFP) - US-Präsident Donald Trump und Brasiliens ultrarechter Staatschef Jair Bolsonaro haben bei ihrem ersten Treffen große Einigkeit demonstriert. „Brasilien und die Vereinigten Staaten waren sich nie näher, als wir es jetzt sind“, sagte Trump in Washington. Er brachte sogar eine Nato-Mitgliedschaft des südamerikanischen Landes ins Spiel. Er habe vor, „Brasilien zu einem wichtigen Nicht-Nato-Verbündeten zu ernennen oder vielleicht, wenn man darüber nachdenkt, vielleicht zu einem Nato-Verbündeten“, sagte Trump. „Ich muss mit einer Reihe von Leuten reden“, sodass Brasilien „vielleicht ein NatoVerbündeter“werden könne, fügte der US-Präsident vor Journalisten hinzu. Eine Aufnahme Brasiliens in das transatlantische Verteidigungsbündnis würde „die Sicherheit und Zusammenarbeit unserer Länder außerordentlich voranbringen“.
Vor seinem Besuch bei Trump im Weißen Haus hatte Bolsonaro ein Abkommen unterzeichnet, wonach die USA Brasiliens Weltraumbahnhof Alcántara nutzen dürfen. „Wir wollen Brasilien wieder groß machen, so wie Trump die USA wieder groß machen will“, sagte Bolsonaro am Montag bei der US-Handelskammer mit Blick auf Trumps Wahlkampfslogan.
Die Vereinbarung mit US-Unternehmen sieht technische Sicherheitsmaßnahmen vor, um kommerzielle Satellitenstarts in Alcántara zu ermöglichen. Trumps Nationaler Sicherheitsberater, John Bolton, nannte Bolsonaros Besuch in Washington eine „historische Gelegenheit“, die beiden „größten Demokratien des Westens“neu auszurichten.
Die rechtsgerichteten Präsidenten Trump und Bolsonaro liegen in vielen Fragen auf einer Linie. Die Reise in die USA ist Bolsonaros erster Staatsbesuch seit seinem Amtsantritt im Januar. Der selbsterklärte Trump-Bewunderer hat eine Neuausrichtung der brasilianischen Außenpolitik angekündigt.