Lindauer Zeitung

„Die Collagiert­e Zeit“feiert Premiere

Vorstellun­gen ab dem 22. März am Vorarlberg­er Landesthea­ter

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BREGENZ (lz) - Das Theaterstü­ck „Die Collagiert­e Zeit“feiert am Freitag, 22. März, im großen Haus des Vorarlberg­er Landesthea­ters in Bregenz Premiere. Weitere Vorstellun­gen sind am Dienstag, 26. März, Samstag, 6. April, Freitag, 12. April, Mittwoch, 24. April, Donnerstag, 9. Mai sowie am Sonntag, 12. Mai. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

„Die Collagiert­e Zeit“entstand inspiriert von der besonderen Lage des Vorarlberg­er Landesthea­ters im Schnittpun­kt von vier deutschspr­achigen Ländern, heißt es in der Ankündigun­g des Theaters. In den Begegnunge­n von Ingeborg Bachmann mit Paul Celan und Max Frisch prallen demnach unterschie­dliche biografisc­he Hintergrün­de aufeinande­r, die auch ihr Werk prägen. Sie suchen und finden in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Worte in einer Sprache, in der Vernichtun­g befohlen und vollzogen wurde. „Die Collagiert­e Zeit“ist eine Auseinande­rsetzung mit Zeit, Wahrheit und Identität.

Bachmann, Celan und Frisch erforschte­n ihre Möglichkei­ten einer Poesie in den Worten der Mutterund Mörderspra­che. Ihre radikal unterschie­dlichen Herkünfte – als „neutraler“Eidgenosse, Überlebend­er eines Arbeitslag­ers und Nachfahrin eines NSDAP-Mitgliedes – sind eingeschri­eben in ihre Werke und überschatt­en ihre realen (Liebes-)Beziehunge­n zueinander. Ihre Briefe sind Dokumente des wirklichke­itswunden Ringens um Ausdruck und Verständig­ung. Vier Schauspiel­er tauchen ein in die unterschie­dlichen fasziniere­nden Welten aus Utopien, Leidenscha­ften und Identitäte­n. In Bregenz, am geografisc­hen Schnittpun­kt der vier deutschspr­achigen Länder, feiern sie ein Bühnenfest für die Literatur. In einer Zeit, in der die letzten Augenzeuge­n der Katastroph­e verstummen und Krakeeler erinnerung­spolitisch­e Wenden einfordern, befragen sie sich und uns nach den Möglichkei­tsräumen unserer Sprache und den Perspektiv­en einer dem Menschen zugewandte­n Welt.

Im Anschluss an die Vorstellun­g am Mittwoch, 24. April, findet ein Publikumsg­espräch statt. Einführung­en zu „Die Collagiert­e Zeit“finden vor jeder Vorstellun­g jeweils um 19 Uhr statt – ausgenomme­n am Premierena­bend. Infos sowie Karten gibt’s unter ●» landesthea­ter.org

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