Der Corriere di Lindo hat viele Fans
Vortrag lockt viele Interessierte
Der Verein „Eisenbahn- und Schifffahrtsmuseum Lindau“hat am vergangenen Freitag eingeladen und 180 begeisterte Freunde des“Lindauer Boten der Neuzeit“strömten ins Hotel Bayerischer Hof auf der Insel.
Hans Stübner, der damalige Geschäftsführer des Verkehrsvereins, schilderte die Verwirklichung seiner Idee, eine Kutsche mit einem Lindauer Boten auf dem alten Weg über die Alpen und dem Splügenpass nach Mailand zu schicken. Gedacht war es als Promotionfahrt, um an die Jahrhunderte lang bestehende, frühere Botenverbindung zu erinnern und außerdem Tourismuswerbung für den internationalen Bodensee zu machen.
Am 3. Juni 1989 startete am Seehafen eine, mit 5 Pferden bespannte Reisekutsche mit 8 Sitzplätzen. Andreas Nemitz als Unternehmer der Firma Coaching in Bavaria fuhr als Postillion und der, inzwischen verstorbene Lindauer Bürger Erich Dempfle verkörperte im historischen Kostüm den Lindauer Boten.
Diese 10-tägige Reise war so spektakulär, dass sie ab 1990 mit zahlenden Passagieren aus England, Norwegen, den USA aber auch aus Lindau 22 Jahre einmal, jeweils im Monat Juni stattgefunden hat.
Hans Stübner als noch heute begeisterter Zeitzeuge berichtete mit einer Bilderschau von lustigen Erlebnissen auf der Kutsche, aber auch von der Dienstleistung des Kammerdieners als Stiefelzieher des Boten sowie von vielen berührenden Eindrücken der Freude von Menschen auf der Durchfahrtsstrecke in den Dörfern und Städten in Deutschland, Österreich, Lichtenstein, Schweiz und Norditalien.
Postillion Andreas Nemitz ist extra zu diesem Vortrag angereist, nicht ohne einen echten schweren Bremsklotz zu zeigen und als der “berühmteste Kutscher Europas“viele technische Fragen zu beantworten.
Ein stimmungsvoller Videofilm von der ersten Fahrt, den der damalige Lindauer Filmclub gedreht hat, beendete einen unvergesslichen Abend.