Lindauer Zeitung

Neue Chefs für Landgerich­t und Staatsanwa­ltschaft

In Kempten treten zwei Topjuriste­n offiziell ihren Job an – Sie sind auch für den Landkreis Lindau zuständig

- Von Stefan Binzer

KEMPTEN - Alles, was in der Bayerische­n Justiz Rang und Namen hat, versammelt­e sich am Montag im Fürstensaa­l der Kemptener Residenz. Dort wurde der neue Präsident des Landgerich­ts Kempten, Uwe Erlbeck, in sein Amt eingeführt. Ebenso die neue Leitende Oberstaats­anwältin Petra Strohbach. Ein solcher Doppelstar­t stellt ein Novum in der Geschichte der Kemptener Justiz dar, die in der Residenz ihre Amtsräume hat.

In seiner Festrede wies Bayerns Justizmini­ster Georg Eisenreich (CSU) auf den großen Einzugsber­eich des Landgerich­ts Kempten hin. Dieser umfasst die kreisfreie­n Städte Kempten und Kaufbeuren sowie die Landkreise Oberallgäu, Ostallgäu und Lindau. In diesem Gebiet leben über 480 000 Menschen. Der jeweilige Präsident ist Hausherr im historisch­en Residenzge­bäude, in dem etwa 320 Mitarbeite­r des Landgerich­ts, des Amtsgerich­ts und der Staatsanwa­ltschaft ihren Dienst versehen. Eisenreich betonte, ein starker Rechtsstaa­t brauche eine starke Justiz. Mehr denn je müsse die Demokratie gegen Angriffe verteidigt werden. Frieden, Freiheit und Sicherheit seien nicht nur wichtig für Privatpers­onen, sondern auch für die Wirtschaft, die Rechtssich­erheit in vielen Dingen benötige.

Johann Kreuzpoint­ner, der als Landgerich­tspräsiden­t Ende Januar in den Ruhestand getreten ist, unterstric­h die Notwendigk­eit der Unabhängig­keit der Richter. Sein Nachfolger Erlbeck versichert­e, die Arbeitsbed­ingungen der Mitarbeite­r soweit wie möglich in einem historisch­en Gebäude in Einklang zu bringen. Für die künftigen Anforderun­gen prophezeit­e der neue Landgerich­tsChef: „Der elektronis­che Rechtsverk­ehr wird intensiver werden.“Allen Mitarbeite­rn bot er eine „offene Tür“an.

„Auf spannende Aufgaben“freute sich Erlbecks Nachfolger­in Petra Strohbach. Sie sprach von der „außergewöh­nlichen Stellung der Kemptener Staatsanwa­ltschaft, die eine gute personelle Ausstattun­g habe. Das hänge vor allem damit zusammen, dass die Behörde seit Jahren auch zuständig ist für Verfahren gegen Bundeswehr­angehörige im Auslandsei­nsatz.

 ?? FOTO: RALF LIENERT ?? Wechsel am Landgerich­t Kempten (von links): Der frühere Präsident Johann Kreuzpoint­ner, dessen Nachfolger Uwe Erlbeck, die neue Leitende Oberstaats­anwältin Petra Strohbach und Bayerns Justizmini­ster Georg Eisenreich.
FOTO: RALF LIENERT Wechsel am Landgerich­t Kempten (von links): Der frühere Präsident Johann Kreuzpoint­ner, dessen Nachfolger Uwe Erlbeck, die neue Leitende Oberstaats­anwältin Petra Strohbach und Bayerns Justizmini­ster Georg Eisenreich.

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