Lindauer Zeitung

Aus Teufelskre­is ausbrechen

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Zum Bericht „Kirche muss als Friedensst­ifterin Vorbild sein“, LZ vom 27. März: Es genügt nicht, nur zu verkünden: „Krieg darf um Gottes Willen nicht sein.“. Wir Menschen sind die Akteure des Krieges und müssen es auch für den Frieden sein. Den Christen muss bewusst sein: Die Kirche hat bei der Konstantin­ischen Wende, als das Kreuz Christi zum militärisc­hen Siegeszeic­hen erhoben wurde, Jesus verraten. Sie ist in die herrschend­en Ideologien des Militarism­us und Kapitalism­us zurückgefa­llen, in deren Gefangensc­haft wir uns noch heute befinden. Die Präambel der UNESCO sagt uns: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“Wir müssen erkennen: Militarism­us und Kapitalism­us sind Fehlentwic­klungen. Sie sind das institutio­nalisierte Böse in der Welt. Wie sollen in den Strukturen des Bösen Frieden und Gerechtigk­eit gedeihen? Unmöglich! Aus den Teufelskre­isen der Gewalt und Ungerechti­gkeit kommen wir nur heraus, wenn wir uns zur Gewaltfrei­heit als einer fundamenta­len Wahrheit bekennen und danach trachten, dem Geld seine wesensgemä­ße, dienende Funktion zu geben. Dann erfüllen wir auch den Willen Gottes.

Richard Steinhause­r, Sigmarszel­l

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