Den Bodensee noch besser erlebbar machen
Zur Gartenschau wird Lindau das Westufer der Hinteren Insel für Badegäste und Sonnenanbeter komplett neu gestalten
LINDAU (dik) - Wer baden will, soll noch einfacher in den See kommen. Andere bekommen Sitzstufen, um den Sonnenuntergang zu genießen. Und für Kinder ist ein besonderer Spielplatz geplant. Das sind die Veränderungen am Westufer im Rahmen der Gartenschau.
Das Ufer ist schon heute nicht nur bei Insulanern der beliebteste Platz, um dort abends zu sitzen und vor allem im Sommer den Feierabend zu genießen. Das soll künftig noch schöner werden, wie Meinrad Gfall beim Rundgang erläuterte. Dazu tragen vor allem die Sitzstufen bei. Im Gegensatz zu anderen Orten am Bodensee reichen die aber nicht bis ins Wasser, sondern davor ist ein Kiesstrand geplant. Gfall erklärt das mit Sicherheitsgründen, denn anders als in Bregenz soll in Lindau der Seezugang erlaubt sein. In Vorarlbergs Landeshauptstadt ist das Baden vor den Stufen wegen Unterspülgefahr verboten. In Lindau soll die Neugestaltung ja gerade den Zugang ins Wasser erleichtern. Zudem entspricht ein Kiesstrand der Natur am Bodensee, deshalb gab es für diese Planung, die fast eine Renaturierung sei, beim Rundgang ausdrücklich Lob des Bund Naturschutz.
Die Stufen sollen zudem zum Sitzen einladen – egal, ob man sein Glas Wein oder Bier selbst mitbringt oder das von dem nahen neuen Kiosk holt. Der Kiosk mit WC-Anlage entsteht übrigens nicht aus dem Budget der Gartenschau, sondern ist von der Kämmerei als Investorenmodell geplant, wie Gfall hinzufügte.
Der Stadtgärtner verteidigte zum wiederholten Mal das Fällen einiger Bäume. Die meisten seien in den 70er- und 80er-Jahren dort leider nicht so gepflanzt worden, dass sie den Anforderungen an starke Nutzung und trocken-heiße Sommer standhalten können. Deshalb sei es besser, sie jetzt zu fällen und durch neue Bäume zu ersetzen, die dem Klima gewachsen sind. Er setze da lieber auf die Zukunft, als mit viel Mühe eine Vergangenheit zu erhalten, die nicht lohnend sei. Gfall versprach, dass mehr Bäume neu gepflanzt werden als gefällt wurden.
Ins Schwärmen geriet Gfall, als er über den neuen Spielplatz sprach, der direkt am Ufer geplant ist. Die Planer hätten sich inspirieren lassen vom Ausblick auf die Berge, den Lindauer und Gäste zwar nicht an dieser Stelle, aber von vielen anderen Orten der Lindauer Insel haben. Einen ähnlich zackigen Anblick soll der Spielplatz künftig vom See aus bieten. Kinder können den See beim Klettern, Rutschen und Schaukeln erleben. In dem Bereich soll es zudem auch künftig Tischtennisplatten geben.