Ewiger Sieger
Federer gewinnt in Miami sein 101. Tennisturnier – Verlierer Isner: „Wir wollen, dass du niemals aufhörst“
MIAMI (dpa) - Selbst sein Ausnahmestatus und sein 101. Turniersieg befreit Tennis-Superstar Roger Federer nicht davor, sich ein wenig unsicher vor den kommenden Aufgaben zu fühlen. „Ich bin sehr aufgeregt. Es ist eine gute Herausforderung, ein guter Test. Selbstvertrauen? Es ist Niemandsland“, sagte Federer nach seinem Sieg in Miami.
Es sind Worte, die ein wenig überraschend klingen mögen. Am Sonntag feierte der 37-Jährige dank des klaren 6:1, 6:4 im Endspiel von Miami gegen Titelverteidiger John Isner seinen 101. Titel. Er ist der einzige Tennisprofi in diesem Jahr, der zwei Turniere gewann. Doch nun beginnt die Sandplatzsaison – und vor der hat der Schweizer Respekt. 2017 und 2018 hatte Federer auf die SandplatzTurniere verzichtet. Diesmal tritt Federer als Vorbereitung auf die French Open in der zweiten Mai-Woche in Madrid an.
Nach dem Turnier in Miami war Finalgegner John Isner voll des Lobes. „Du warst komplett zu gut heute, komplett zu gut in diesem gesamten Turnier“, lobte er. „Du bist komplett zu gut in deiner gesamten Karriere.“
Drei Turniere nacheinander stand Federer jetzt jeweils im Endspiel. In der Weltrangliste zog die langjährige Nummer eins am Montag wieder an seinem österreichischen Indian-Wells-Bezwinger Dominic Thiem vorbei auf den vierten Rang. Jimmy Connors’ Rekord von 109 Turniersiegen rückt weiter in Reichweite. Dennoch wird Federer die Frage nach seinem Karriereende nicht los.
„Ich wünschte, ich wüsste, wie lange ich noch spielen werde“, sagte Federer bei ESPN in den Tagen von Miami. Er habe momentan noch keine Rücktrittsgedanken, wiederholte er. Warum auch? Auch vier Monate vor seinem 38. Geburtstag kann der Basler große Titel gewinnen. Sein Körper macht den Turnierstress noch mit.
Den Fans in Miami kündigte er an, im nächsten Jahr wiederzukommen. 21 Jahre ist dann sein Debüt bei dem Masters-Turnier in Florida her. „Wir sind so glücklich, dich in diesem Sport zu haben, und wir alle wollen, dass du weiter spielst und niemals aufhörst“, sagte selbst Final-Verlierer Isner. „Also mach weiter!“