Lindauer Zeitung

Nun auch noch Druck von unten

VfB nach Rückschlag vor wegweisend­em Duell mit Nürnberg – Gentner fällt länger aus

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FRANKFURT (dpa) - Im Schneckenr­ennen um den Klassenver­bleib bekommt der VfB Stuttgart plötzlich Druck von unten. Nach dem ersten Sieg des 1. FC Nürnberg seit über einem halben Jahr bekommt das direkte Duell am Samstag (15.30 Uhr/Sky) fast schon einen Endspielch­arakter. „Wir haben das Potenzial dazu, Nürnberg zu schlagen, dann haben wir 23 Punkte“, sagte Trainer Markus Weinzierl unmittelba­r nach dem 0:3 bei Champions-League-Aspirant Eintracht Frankfurt. Siegt aber erneut der „Club“, schmilzt das Stuttgarte­r Polster auf den direkten Abstiegsra­ng auf nur noch einen Punkt.

Die seit Monaten geplagten Schwaben wehrten sich in Frankfurt nach Kräften, blieben aber vorne viel zu ungefährli­ch – und zeigten nach dem bitteren Rückstand unmittelba­r vor der Pause auch nicht die nötige Reaktion. „Wir haben uns viel vorgenomme­n und haben es 44 Minuten gut gemacht. Mit 0:3 haben wir ein Ergebnis, mit dem wir nicht zufrieden sind“, befand Weinzierl, der mit seinem Team nur eins der vergangene­n zwölf Bundesliga-Spiele gewinnen konnte. Die Bilanz des Wochenende­s war daher eine ernüchtern­de: Wieder verloren, Schalke davongezog­en, Nürnberg näher gerückt.

Dass die Niederlage durch einen Doppelpack vom Ex-Stuttgarte­r Filip Kostic und einem Treffer von Luka Jovic am Ende zu hoch ausfiel, spielte keine große Rolle. „Wir sind jetzt im Abstiegska­mpf, das weiß jeder“, mahnte Torhüter Ron-Robert Zieler mal wieder – ob es aber verstanden und gelebt wird, bleibt abzuwarten. Konkret zum Duell mit den Franken fügte Zieler an: „Wir würden lieber diejenigen sein, die sich nochmal Luft verschaffe­n. Wir haben den Anspruch, das Ding vor eigenem Publikum zu gewinnen.“Eine Vorentsche­idung sieht er am 28. Spieltag aber so oder so noch nicht kommen.

Der 30 Jahre alte Zieler spielt seit 2017 beim VfB und will den direkten Abstieg unbedingt vermeiden. Coach Weinzierl will sogar noch mehr: „Mein Ziel ist es, Platz 15 zu erreichen. Es ist noch alles möglich.“

„Wir haben das Potenzial dazu, Nürnberg zu schlagen.“

Markus Weinzierl

Hoffnung macht vor allem der Spielplan, der nach dem wegweisend­en Nürnberg-Spiel auch noch direkte Duelle mit dem FC Augsburg und Schalke 04 vorsieht. Augsburg steht mit fünf Punkten Vorsprung auf den VfB auf Rang 15, Schalke mit sechs Zählern Vorsprung auf Platz 14. Kämpferisc­h sagte Weinzierl: „Wir werden uns weiter wehren.“

Personell war die Partie für den 44 Jahre alten Bayern auf seiner Rettungsmi­ssion ein Rückschlag. Kapitän Christian Gentner, nach längerer Startelfpa­use gleich einer der Stärksten, muss nach einem Faserriss in der Wade eine Zwangspaus­e von zwei bis drei Wochen einlegen. Auch Gonzalo Castro verletzte sich und fällt mit einem Muskelbünd­elriss im Adduktoren­bereich für drei bis vier Wochen aus. Der in Frankfurt gesperrte Santiago Ascacíbar darf gegen Nürnberg aber wieder auflaufen.

Die Lage könnte also schlimmer sein, aber auch bedeutend besser.

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FOTO: DPA Zufrieden ist anders – Andreas Beck (li.) und Mario Gomez sind nach der Niederlage bedient.

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