Wir sind geliefert
Es tut uns leid, dass wir keine besseren Nachrichten haben, aber Sie müssen jetzt wirklich tapfer sein – auch wenn Sie mit ihrem Diesel noch nach Stuttgart rein fahren dürfen. Die deutsche Autoindustrie ist dem Untergang geweiht, daran kann es jetzt keinen Zweifel mehr geben. Und was das fürs Land bedeutet, sagt uns der Menschenverstand.
Und wir sagen nur Tesla. „Schiffsladung um Schiffsladung“(Spiegel online) bringen die Amerikaner ihr „Model 3“nach Europa. „Der Anfang vom Ende der Autowelt, wie wir sie kennen“, kündigt Tesla-Chef Elon
Musk an. Keine Schalter, keine Knöpfe, nur ein großer Touchscreen. Auf diesem Bildschirm wird das Fahrzeug manchmal als Mars-Rover dargestellt, damit wirklich jeder begreift, dass es nicht von dieser Welt ist. Der Clou: Der Fahrer kann ein Kaminfeuer auf dem Monitor prasseln lassen oder Mitfahrer mit einem virtuellen Furzkissen foppen. W-a-h-ns-i-n-n-s-i-d-e-e-n! Genial! Unsere jungen Kollegen leiden schon an kollektiver Schnappatmung, kommen nicht mehr hinterher mit dem Wiegeil-ist-das-denn-Japsen?
Und wieso sind unsere Ingenieure da nicht draufgekommen? Diese Schnarchnasen haben die nächste bahnbrechende Technologie verschlafen. Haben wir nichts gelernt aus der BER-Blamage? Muss man sich jetzt schon im Porsche Cayenne oder AMG-Mercedes S63 genieren, weil man den Mitfahrern kein Kaminfeuer oder wenigstens ein herzerwärmendes Furzgeräusch bieten kann? Für 90 000 beziehungsweise 180 000 Euro sollte das doch drin sein. Langsam macht es keinen Spaß mehr, Deutscher zu sein.