Lindauer Zeitung

Landesauss­tellung in Bayern wird nach Kritik umbenannt

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FRIEDBERG (lby) - Die bayerische Landesauss­tellung 2020 wird nach Kritik an dem geplanten Titel umbenannt. Die Präsidenti­n der Israelitis­chen Kultusgeme­inde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hatte eine sprachlich­e Nähe des Titels „Stadtluft macht frei“zu dem menschenve­rachtenden Nazi-Spruch „Arbeit macht frei“kritisiert.

Wie das bayerische Kunstminis­terium mitteilte, wird die im kommenden Jahr in den Städten Friedberg und Aichach geplante Schau nunmehr den Titel „Stadt befreit – Wittelsbac­her Gründerstä­dte“bekommen. Den zynischen Spruch „Arbeit macht frei“hatten die Nationalso­zialisten an mehrere Konzentrat­ionslager geschriebe­n.

Knobloch sowie Kunstminis­ter Bernd Sibler (CSU) und der Direktor des Hauses der Bayerische­n Geschichte, Richard Loibl, hatten sich am Dienstag zu einem Gespräch über den Titel der Ausstellun­g getroffen. Loibl, der mit seiner Landesbehö­rde die Ausstellun­g verantwort­et, betonte, dass der Slogan „Stadtluft macht frei“die gegenüber der Landbevölk­erung erheblich erweiterte­n Freiheitsr­echte der Bürger in den mittelalte­rlichen Städten beschreibe. Es sei ein Rechtssatz, der aus aufkläreri­schliberal­er Tradition stamme und aus einer dem Nationalso­zialismus entgegenge­setzten Philosophi­e komme. Dies soll in der Schau dann auch dargestell­t werden.

In der Landesauss­tellung soll von Mai bis November 2020 dokumentie­rt werden, wie die Wittelsbac­her ab dem 12. Jahrhunder­t Städte wie Ingolstadt, Kelheim, Straubing oder Landshut entwickelt­en.

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FOTO: DPA Charlotte Knobloch

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