Lindauer Zeitung

Ulrich Pfanner wird im Amt bestätigt

Scheidegge­r Bürgermeis­ter als CSU-Kreisvorsi­tzender wiedergewä­hlt – Nur wenige Änderungen im Vorstand

- Von Ulrich Stock

SCHEIDEGG - Der alte ist auch der neue Kreisvorsi­tzende: Dass Ulrich Pfanner, hauptamtli­ch Bürgermeis­ter der Marktgemei­nde Scheidegg, in dieser Funktion nahezu einstimmig bestätigt worden ist, weist zum einen darauf hin, dass er – mittlerwei­le vier Jahre in diesem Amt – einen guten Job macht. Anderersei­ts gab es bei den Wahlen in der KreisMitgl­iederversa­mmlung auch keinen Gegenkandi­daten beziehungs­weise -kandidatin. Von den insgesamt 67 Wahlberech­tigten, die am Freitagabe­nd ins Kurhaus gekommen waren, stimmten lediglich zwei Mitglieder gegen ihn. Er selbst hatte bei diesem Wahlgang keinen Stimmzette­l abgegeben.

Bei der Wahl der vier stellvertr­etenden Kreisvorsi­tzenden wurden drei im Amt bestätigt: Jasmin Sommerweiß (Ortsverban­d Lindau) erhielt 56 Stimmen, Klaus Adams (Lindau) 53 Stimmen und Hannelore Windhaber (Lindenberg) 52 Stimmen. Ralf Arnold, Ortsvorsit­zender in Scheidegg, der auf diesem Posten Eberhard Rotter, der nicht mehr kandidiert­e, ablösen wird, konnte 63 und damit die meisten Stimmen unter den Stellvertr­etern auf sich vereinen.

Als eine von zwei Schriftfüh­rern wurde Ursula Schelten (Wasserburg) mit 66 Stimmen wiedergewä­hlt. Nachfolger von Julian Vogel (Lindau), der nicht mehr angetreten war, wird David Graf, der bis vor Kurzem noch Vorsitzend­er des Lindauer CSU-Ortsverban­des war – er erhielt 43 Stimmen. Beim Posten des Schatzmeis­ters kam es zu einem Generation­swechsel. Helmut Pietsch hatte 32 Jahre (!) dieses Amt begleitet (siehe auch Ehrungen). Auf ihn folgt Michael Bihler (Hergenswei­ler), der auf Anhieb 67 Stimmen erhielt.

Beisitzer ohne Frau

Weil auf der Liste für die Wahl von insgesamt zehn Beisitzern keine einzige Frau aufschien, wurde Sylvia Schilling aus Lindau als Kandidatin vorgeschla­gen. Im Unterschie­d zu David Saule (Lindenberg), der ebenfalls nachnomini­ert wurde, konnte Schilling nicht genügend Stimmen erzielen. Gewählt wurden schließlic­h folgende Personen (gereiht nach der Stimmenzah­l bzw. neu dabei): Gebhard Straub (Opfenbach, 55), Josef G. Herrmann (Heimenkirc­h, 53), Michael Braun (Lindenberg, 50), Philipp Müller (WeilerSimm­erberg, 48, neu), Gernot Zahn (Lindenberg, 42, neu), Ludwig Gehring (Lindenberg, 40), David Börner (Lindau, 39, neu), Thomas Goebel (Lindenberg, 39), Marc Hübler (Lindau, 28, neu), David Saule (Lindenberg, 28, neu). Anmerkung: Mindestens fünf von insgesamt zehn möglichen Stimmen mussten angekreuzt werden.

Pfanner, der bei der Versammlun­g neben Landrat Elmar Stegmann, dem Lindauer CSUFraktio­nsvorsitze­nden Karl Schober und dem Landtagsab­geordneten Eric Beißwenger auch den CSUBezirks­vorsitzend­en und EU-Abgeordnet­en Markus Ferber begrüßen konnte, stellte in seiner Rede die aus seiner Sicht zurzeit wichtigste­n Themen im Landkreis in den Mittelpunk­t. Dabei ging er insbesonde­re auf den Wohnbau, die Pflege und den ÖPNV (Öffentlich­er Ulrich Pfanner, wiedergewä­hlter CSU-Kreisvorsi­tzender, der seiner Politik treu bleiben will. Personen-Nahverkehr) ein. Es gelte, „gleichwert­ige Verhältnis­se in Stadt und Land“zu schaffen.

Zusätzlich­er Wohnraum

Dabei stellte er einen engen Zusammenha­ng zwischen fehlenden Wohnungen einerseits und der Betreuung älterer Menschen anderersei­ts her. „Wenn es uns gelingt, den Menschen in den Dörfern Wohnungen anzubieten, wo der Pflegedien­st nur noch ein Objekt anfahren muss und nicht fünf einzelne, ist den Pflegebedü­rftigen, aber auch allen anderen mehr geholfen“, betonte Pfanner. Denn wenn ältere Menschen Wohnungen frei machen – oft sind es 80 bis 100 Quadratmet­er oder gar ein ganzes Haus, würde zusätzlich­er Wohnraum geschaffen, ohne dass weitere Flächen durch Wohnbau verbraucht werden.

In seinem Grußwort ging Ferber, Spitzenkan­didat der CSU Schwaben für die Europawahl, auf die möglichen Folgen ein, falls die Briten am 12. April ohne Abkommen aus der EU austreten würden. Mit Blick auf den Wahltermin 26. Mai warnte er vor einer weiteren Zersplitte­rung des Parlaments, in dem es mit fast 200 Parteien und Gruppierun­gen „so viele Fraktionen wie noch nie“gebe. Es sei „wahrlich eine Herausford­erung, bei solchen Verhältnis­sen noch Gemeinsamk­eiten zu finden“. Wie bei den Kommunalwa­hlen im Frühjahr 2020 gelte es auch bei der Europawahl, keine Stimmen zu verlieren. „Denn am bürgerlich­en Lager wird gezehrt“, so Ferber abschließe­nd.

„Ich werd‘ mich auch nicht ändern.“

 ?? FOTO: ULRICH STOCK ?? Der neugewählt­e Vorstand (von links): Ulrich Pfanner, Ralf Arnold, Jasmin Sommerweiß, Klaus Adams, Ursula Schelten und Michael Bihler (nicht auf dem Bild: Hannelore Windhaber und David Graf).
FOTO: ULRICH STOCK Der neugewählt­e Vorstand (von links): Ulrich Pfanner, Ralf Arnold, Jasmin Sommerweiß, Klaus Adams, Ursula Schelten und Michael Bihler (nicht auf dem Bild: Hannelore Windhaber und David Graf).

Newspapers in German

Newspapers from Germany