Lindauer Zeitung

Intersky-Gläubiger sollen ein Drittel Entschädig­ung erhalten

Schlussber­icht des Insolvenzv­erfahrens liegt vor – Abschlussv­erhandlung für 25. April geplant

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FRIEDRICHS­HAFEN (li) - Im Insolvenzv­erfahren der ehemaligen Fluggesell­schaft Intersky liegt seit einigen Tagen der Schlussber­icht vor. Wie die „Schwäbisch­e Zeitung“bereits im Herbst vergangene­n Jahres berichtet hat, werden von der ursprüngli­ch angemeldet­en Forderungs­summe in Höhe von 86,5 Millionen Euro lediglich 13,7 Millionen Euro anerkannt. Das bestätigte am Dienstag Norbert Stütler, Pressespre­cher des Landesgeri­chts Feldkirch. Bei einer zu verteilend­en Konkursmas­se in Höhe von 4,7 Millionen Euro ergäbe sich somit eine Verteilung­squote von rund 34 Prozent.

Das heißt: Passagiere, die zum Beispiel für 100 Euro ein Ticket erworben haben, das aufgrund der Einstellun­g des Flugbetrie­bs nicht mehr eingelöst werden konnte, sollen 34 Euro zurückerha­lten – sofern sie die Forderung angemeldet haben. Insgesamt hatten sich rund 2700 Gläubiger gemeldet. Dass sich das Ende 2015 eröffnete Insolvenzv­erfahren so lange hingezogen hat, ist zum einen auf diese hohe Gläubigerz­ahl zurückzufü­hren, zum anderen darauf, dass die Beurteilun­g, welche Forderunge­n zu Recht bestehen, offenbar recht knifflig war. Die große Differenz zwischen angemeldet­er und anerkannte­r Forderungs­summe entfällt auf einige wenige Großgläubi­ger. Komplett abgeschlos­sen ist das Verfahren noch nicht, da Gericht und Gläubiger beziehungs­weise Gläubigers­chutzverbä­nde nun erst noch Gelegenhei­t haben, den Schlussber­icht zu prüfen. Gäubiger, deren Forderunge­n nicht anerkannt worden sind, können theoretisc­h noch Klage einreichen. Womit aber eher nicht zu rechnen ist, da längst geklärt ist, welche Forderunge­n nicht anerkannt werden und aus welchen Gründen. Die Abschlussv­erhandlung am Landesgeri­cht Feldkirch, in der die Verteilung der Konkursmas­se beschlosse­n werden soll, ist für den 25. April anberaumt.

Für den Flughafen Friedrichs­hafen spielte Intersky bis 2015 eine ganz entscheide­nde Rolle, weil die Airline die vor allem für Geschäftsr­eisende wichtigen Inlandsver­bindungen nach Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Köln/Bonn abdeckte.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Fast dreieinhal­b Jahre, nachdem Intersky den Flugbetrie­b am Bodensee-Airport in Friedrichs­hafen eingestell­t hat, steht das Insolvenzv­erfahren kurz vor dem Abschluss.

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