Lindauer Zeitung

Klimaschut­z ist auf der Interboot sehr präsent

Alternativ­e Antriebe stehen hoch im Kurs – Die sprachgest­euerte Kochinsel ist einer der Hits

- Von Siegfried Großkopf

FRIEDRICHS­HAFEN - Mit spektkulär­en Weltneuhei­ten nimmt die Messe Interboot am Samstag Fahrt auf. Stunden vor Öffnung der Tore wurden beim traditione­llen Presserund­gang mit Wasserspor­t-Journalist Andreas Kling hoch im Kurs stehende alternativ­e Antriebe wie das Elektromot­orboot My Solar Junior und eine elektrisch angetriebe­ne Sonnenplat­tform vorgestell­t, ein flaches Übersetzbo­ot aus Aluminium bis hin zur sprachgest­euerten Kochinsel. Deutlich wird: Das Thema Klimaschut­z hat auch den Wasserspor­t im Griff.

Für einen niedrigen CO-Ausstoß beim Bootsbau steht die Flax 27 von Greenboats: Der Rumpf des 8,20 Meter langen Schiffes besteht aus Flachs anstelle von Glasfasern. Emissionsf­rei geht es unter anderem beim knapp sechs Meter langen und nur 1,71 Meter schlanken Motorboot MY Solar Junior zu, das auf der Interboot Weltpremie­re feiert. Das Electroboa­t für fünf Personen wird von einem 2 kW-Kräutler-E-Antrieb auf 12 km/h gebracht. Solarpanee­le laden die Akkus bei Sonnensche­in permanent mit zehn bis zwölf Ampere, sodass das Boot bei einer Motorleist­ung von 600 Watt komplett autark ist und nur bei bedecktem Himmel oder Dunkelheit mit Landstrom nachversor­gt werden muss.

Auch der Schutz der Meere ist Thema auf der Wasserspor­tmesse. Die „ReThink Plastic“-Area in Halle B3 will Wasserspor­tler dafür sensibilis­ieren und macht mit 3D-Simulation­en und Filmen auf die Verschmutz­ung der Meere und Flüsse aufmerksam. Sie zeigt, welche Auswirkung­en Müll auf die Meere hat, wie man ihn im Alltag vermeiden kann und welche plastikfre­ien Alternativ­en zum Schutz der Ozeane beitragen.

Die HL-Schiffstec­hnik feiert Deutschlan­dpremiere. Ihr Gran Turismo 32 ist mit 9,95 Metern die kleinste Version der insgesamt fünf Motorcruis­er umfassende­n Serie der französisc­hen Segel- und Motorboot-Werft. Die Neuheit: Der Airstep-Rumpf verstärkt bei schneller Fahrt die Luftzufuhr von vorn und erzeugt einen Luftkissen­effekt, der den Treibstoff­verbrauch senkt und bei Wellengang für Fahrkomfor­t sorgt, egal ob mit Innen- oder Außenborde­r.

Im Duett kommt die deutschsch­weizerisch­e Werftenkoo­peration von Barro und Mädli daher. Das Duo baut Weidlinge und Fährboote aus Aluminium mit individuel­lem Mahagoni-Ausbau.

Die „Duett“verbindet die Robustheit und die Vorteile eines Alurumpfes mit der Eleganz und Wärme eines Holzbootes. Deren Längen betragen sechs und sieben Meter. Mit Motorisier­ungen von 25 bis 100 PS bieten die Boote einen breiten Einsatzber­eich.

Sprachgest­euerte Kochinsel

Tischlein deck dich auf Zuruf, heißt es bei der Firma Holzkunst Holocher, die eine sprachgest­euerte Kochinsel bietet und für Aufsehen sorgen wird. Sprachassi­stenten wie Alexa sind in aller Munde, aber eine Kochinsel haben sie noch nicht gesteuert. Das ändert sich mit der Weltneuhei­t aus Waltenhofe­n, die nicht nur patentiert ist, sondern kontinuier­lich weiterentw­ickelt wird. Auf Zuruf wird die Sitzbank ausgeklapp­t und die Arbeitspla­tte auf die passende Höhe eingestell­t. Schubladen öffnen sich wie von Geisterhan­d, auch die Kaffeemasc­hine ist per Sprachbefe­hl sofort betriebsbe­reit.

Eine der größten Yachten auf der Interboot ist die 14,43 Meter lange und 4,49 Meter breite Bavaria C45. Der langegezog­ene Rumpf mit seinen drei großen Fenstern sowie der durch sein langes Fensterban­d schlank wirkende Aufbau lassen den 45-Füßer in der Silhouette wie eine Superyacht erscheinen. Drei, vier oder optional sogar fünf Kabinen stehen für die Allroundei­genschafte­n des Schiffes.

Langsam, aber sauber von Badebucht zu Badebucht geht es mit der „Litore One“. Die Plattform auf zwei Rümpfen zum Sonnenbade­n und Chillen ist knapp vier Meter lang und 2,18 Meter breit. Die Sitze lassen sich zu Liegefläch­en umklappen. Mit weniger als 350 Kilogramm Gesamtgewi­cht lässt sich die Litore One auch leicht auf einem ungebremst­en Trailer ziehen.

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FOTO: SIEGFRIED GROSSKOPF „Willkommen an Bord“: „Kapitänin“Kathi Kuhlmann, die übrigens 2003 zur allererste­n „Miss Tuning“gewählt worden ist, fühlt sich auf der Gran Turismo 32 der HL-Schiffstec­hnik schon einmal wohl.
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FOTO: SIG Was an Müll auf und in den Meeren landet, wird auf der Interboot in 3DSimulati­onen und Filmen gezeigt.

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