Säurefläschchen sorgt für Großeinsatz
KONSTANZ (lz) - Zu einem umfangreichen Einsatz von Feuerwehr und Rettungskräften ist es am Donnerstagabend in der Konstanzer Bodanstraße gekommen. Gegen 18.15 Uhr wurde laut Polizeibericht die Feuerwehr Konstanz darüber informiert, dass in den Lagerräumen einer Apotheke im Rahmen einer Bestandsaufnahme der gelagerten Stoffe eine kleine Flasche mit der Aufschrift „Pikrinsäure“aufgefunden wurde, deren Inhalt sich in dem etwa 100 Mililiter fassenden Gefäß bereits verfestigt hatte. Daraufhin wurde neben der Polizei und dem Rettungsdienst der Gefahrgutzug der Feuerwehr Konstanz alarmiert, der mit mehreren Fahrzeugen und insgesamt etwa 50 Einsatzkräften ausrückte. Nach einer Lageerkundung wurde der Einsatzort abgesperrt und das Wohnund Geschäftshaus vorsorglich evakuiert. Etwa 15 Personen mussten daraufhin ihre Wohnungen vorübergehend verlassen. Nach telefonischer Rücksprache mit einem Experten des Landeskriminalamtes BadenWürttemberg kam dieser vor Ort, um die Glasflasche sicher zu verpacken und zur Vernichtung abzutransportieren.
Bis dahin blieb der direkte Bereich um das Geschäftshaus abgesperrt, eine unmittelbare Gefahr bestand aber nicht. Neben der Feuerwehr waren der Rettungsdienst mit vier Einsatzkräften zur sanitätsdienstlichen Absicherung sowie vier Streifenwagenbesatzungen des Polizeireviers Konstanz hauptsächlich zur Verkehrslenkung im Einsatz.
Pikrinsäure gilt im Sinne des Sprengstoffgesetzes als explosionsgefährlicher Stoff, ist aber als Laborchemikalie zugelassen und wird hierfür auch verbreitet verwendet. Der kristalline Stoff wird hier durch Zugabe von Wasser stabilisiert. Wenn die Flüssigkeit sich verfestigt, steigt dadurch die Gefahr einer Reaktion, allerdings nur bei thermischer oder mechanischer Einwirkung auf die Substanz, schreibt die Polizei.