Von der Zeichnung zum Gebäude
u sehen, wie Entwürfe in die Realität umgesetzt werden: Das sei das Schönste in ihrem Beruf, erzählt Lea Thiemann. „Allein die Vorstellung, dass irgendetwas genauso gebaut wird, wie man es gezeichnet hat, macht einen stolz“, sagt die 21-Jährige, die bei der Roxeler Ingenieurgesellschaft mbH in Münster im dritten Ausbildungsjahr zur Bauzeichnerin ist. Ein bestimmter Schulabschluss ist für die Ausbildung nicht vorgeschrieben. Lea Thiemann hat ihr Fachabitur im Bereich Bautechnik gemacht, um sich auf ihren Berufswunsch vorzubereiten. Bauzeichner erstellen meist am Computer mit CAD-Programmen Zeichnungen für Häuser, Brücken, Straßen und andere Bauwerke – je nachdem, in welchem Bereich sie tätig sind. Sie arbeiten in Architekturund Ingenieurbüros, Bauämtern oder bei Baufirmen. Lea Thiemann spezialisiert sich in ihrem Betrieb auf den Ingenieurbau. Die beiden anderen Schwerpunkte der Ausbildung sind Architektur sowie Tief-, Straßen- und Landschaftsbau. Die Zeiten von Bleistift und Tusche sind für Bauzeichner vorbei. Zwar habe sie in der Ausbildung gelernt, mit der Hand zu zeichnen, in der Praxis aber arbeite sie am Computer, erzählt Lea Thiemann. Deswegen war der erste Schritt in ihrer Ausbildung, sich mit dem Zeichenprogramm vertraut zu machen, das ihr Büro verwendet. „Gerade habe ich einen Detailplan für eine große Firma erstellt, bei der ein Sozialtrakt gebaut wird“, erzählt sie. Zunächst kümmert sich der zuständige Ingenieur um die Statik eines Bauwerks. Das bedeutet: Alle Bauteile werden berechnet und dimensioniert. „Ich zeichne das dann“, erklärt Lea Thiemann. Die entstandenen Pläne werden schließlich auf der Baustelle verwendet. „Am liebsten zeichne ich Bewehrungen“, erzählt die Auszubildende. Eine Bewehrung besteht aus Stahlstäben, die in den Beton eingelegt werden und dabei helfen, dass das Bauteil hält.